Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit ihrem Wald – zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU). Den Bund freut’s: Er sieht sich in seiner Waldpolitik bestätigt, sieht aber Informationsbedarf.
Wie gefallen der Bevölkerung die Schweizer Wälder? Was wissen Schweizer über den Wald und dessen Nutzung? Wie nutzen die Menschen den Wald und was erwarten sie? – Mit der Umfrage „Waldmonitoring soziokulturell“ (WaMos) wollte das BAFU herausfinden, wie es um das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Wald steht.
Dabei kam es zu erfreulichen Ergebnissen: Der Wald gilt bei fast allen als beliebter Freizeitort und Rückzugsmöglichkeit zur Erholung. Gemäss der Befragung sind 88 Prozent sehr zufrieden mit ihren Waldbesuchen, 95 Prozent aller Befragten empfinden die Natur als entspannend.
„Die Leute gehen in den Wald, weil sie die Natur erleben wollen“, sagte Christoph Hegg, Vizedirektor des Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), am Freitag in Bern vor den Medien. Die WSL hatte die Telefon- und Onlinebefragung gemeinsam mit dem Forschungsinstitut gfs-Zürich durchgeführt. „Die meisten sind nach dem Waldbesuch viel oder wesentlich entspannter.“
Dabei wurde festgestellt: Je wichtiger der Wald in der Kindheit eines Menschen war, desto mehr erholt dieser sich bei Waldbesuchen als Erwachsener. Umgekehrt verhält sich bei einem professionellem Bezug zum Wald: Wer beruflich mit Wäldern zu tun hat, auf den hat der Wald eine weniger beruhigende Wirkung, erklärte Hegg.
Beliebte Spaziergänge
Geschätzt wird von der Bevölkerung vor allem die Eigenschaften der Wälder. Schweizer betrachten sie als ursprünglich, vertraut, vielfältig, spannend und in sich stimmig.
Zwei Drittel aller Befragten nutzen den Wald für Spaziergänge. Auch fürs Wandern, zum Sport, zum „Einfach Sein“ und zur Naturbeobachtung gehen die Leute häufig in den Wald.
Bei ihren Freizeitaktivitäten profitieren die Waldbesucher auch gerne von der Infrastruktur, die ihnen zur Verfügung gestellt wird. Beliebt sind insbesondere Naturlehrpfade, Feuerstellen, Banken oder Spielplätze. Neu werden aber bestimmte Angebote von vielen Erholungssuchenden eher als störend empfunden – so zu Beispiel Biketrails, Seilparks oder Reitwege.