Eine Umfrage des Bundes hat untersucht, was die Bevölkerung mit ihrer Freizeit anstellt. Museum, Konzerte und Denkmäler stehen hoch im Kurs.
Die Schweizer Bevölkerung ist sehr kulturbeflissen. Eine grosse Mehrheit geht mehr oder weniger regelmässig ins Konzert oder ins Kino. Vorrang vor der Kultur haben indes Freizeitaktivitäten wie Wandern und Ausgehen.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat das Kultur- und Freizeitverhalten der Bevölkerung im Rahmen der neuen Volkszählung untersucht. Demnach besuchen rund 70 Prozent mindestens einmal pro Jahr Museen, Konzerte, Denkmäler oder Kinos, und knapp die Hälfte geht ins Theater.
Der Anteil der Personen, die regelmässig Kulturinstitutionen frequentieren (mehr als dreimal pro Jahr), liegt bei jeweils rund 20 Prozent, wie das BFS am Freitag mitteilte. Zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt es allerdings grosse Unterschiede.
Städter besuchen häufiger solche Einrichtungen, ebenso junge Leute. Eine Ausnahme bilden das Theater und klassische Konzerte, wo eher die reiferen Jahrgänge anzutreffen sind.
Frauen singen, Männer filmen
Eine grosse Rolle beim Kulturverhalten spielt auch das Bildungsniveau. So besuchen mehr als acht von zehn Personen mit abgeschlossenem Studium Konzerte, von jenen mit dünnem Schulsack aber nur etwa die Hälfte.
Insgesamt knapp zwei Drittel der Befragten sind auf die eine oder andere Art selber kreativ tätig. Am verbreitetsten sind Fotografieren, Zeichnen und Malen sowie Singen mit je rund 20 Prozent. Männer sind öfter am Computer oder beim Filmen kreativ, hingegen ist Zeichnen, Singen, Schreiben und insbesondere Tanzen eher Frauensache.
So wichtig die Kultur für die Mehrheit der Bevölkerung auch ist – Vorrang hat die Freizeit, wie die BFS-Umfrage bei über 16’000 Personen weiter zeigt. Von den zehn meistausgeübten Aktivitäten sind die ersten sieben Freizeitbeschäftigungen, erst danach folgen die Museumsbesuche.
Lieber einen Jass klopfen als gamen
Wandern, mit Freunden in den Ausgang gehen, sich sportlich betätigen, aber auch spezielle Gerichte kochen und traditionelle Karten- und Gesellschaftsspiele kommen an erster Stelle – mit Beteiligungsquoten bis zu 95 Prozent.
Als auffällig wertet es das BFS, dass nicht grosse Stadtfeste oder traditionelle Feiern wie der 1. August am meisten Leute anziehen, sondern Dorf- Quartier- und Vereinsfeste. Zudem frönen mehr als drei Viertel der Befragten traditionellen Gesellschaftsspielen, während nur gut die Hälfte Video- oder Computerspiele spielen.