Schweizer Bobfahrer an WM im Wetter-Pech

An der Zweierbob-WM in Winterberg (De) sind die grossen Schweizer Medaillenchancen nach dem ersten Wettkampf-Tag arg dezimiert.

Rico Peter peilt am Sonntag eine Medaille an (Bild: SI)

An der Zweierbob-WM in Winterberg (De) sind die grossen Schweizer Medaillenchancen nach dem ersten Wettkampf-Tag arg dezimiert.

Rico Peter (6. bei Rennhälfte) und Beat Hefti (8.) hatten kein Glück mit den inkonstanten Verhältnissen. Francesco Friedrich ist vor der Entscheidung vom Sonntag auf Gold-Kurs.

Aufgrund der Prognosen hatte man es befürchten müssen. Einmal mehr bei einem Bob-Rennen in Winterberg spielte das Wetter verrückt. Dichter Schneefall, wechselhafte Winde und völlig unbeständige Eisbedingungen liessen den Beginn des Wettkampfs fast zu einer Lotterie verkommen. Weil die Favoriten tiefe Startnummern ausgewählt hatten, die Bahn im ersten Lauf aber erst gegen Ende schneller wurde, liefert das Klassement bei Halbzeit ein ungewohntes Bild.

Während sich Beat Hefti, einer der ersten Sieg-Anwärter, unerwartet nur auf Rang 8 wiederfindet, sind Aussenseiter wie der Lette Ugis Zalims (3.), der verblüffende Südkoreaner Won Yunjong (4.) sowie die unerfahrenen Deutschen Johannes Lochner (5.) und Richard Oelsner (6.) – letzterer ist der erst 20-jährige Junioren-Weltmeister – in den Kampf um die Medaillen involviert. Rico Peter, der zweite Schweizer Trumpf, liegt zeitgleich mit Oelsner 15 Hundertstel hinter dem Podest in Lauerstellung. Beim Aargauer lebt die Hoffnung auf Edelmetall noch.

Der einzige aus dem engsten Favoritenkreis, der die Turbulenzen im Auftakt-Durchgang unbeschadet überstanden hat, ist der deutsche Titelverteidiger Francesco Friedrich. Zur Verwunderung seiner härtesten Konkurrenten gereichte dem Sachsen die Nummer 4 nicht zu einem gravierenden Nachteil. Friedrich schaffte es, den Rest regelrecht zu schocken. Seine Reserve vor der Entscheidung vom Sonntag, für die ebenfalls Niederschläge angekündigt sind, ist mit 46 Hundertsteln beträchtlich. Zweiter ist der lettische Gesamtweltcup-Sieger Oskars Melbardis.

Die abnormale Renn-Entwicklung hat nicht nur für Diskussionsstoff, sondern auch für Ärger gesorgt. Die einen sprachen von einem «komischen Witz-Rennen». Beat Hefti verschwand nach seinem Einsatz unverzüglich aus dem Zielgelände. Er liess den Journalisten ausrichten, dass er «keine Lust» habe, zum Geschehenen Auskunft zu geben.

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