Die Schweizer Absenz am olympischen Boxturnier seit 1972 überdauert auch Rio 2016.
Der Aargauer Mittelgewichtler Davide Faraci und dem Zürcher Halbschwergewichtler Uke Smajli wurden bei ihrer letzten Qualifikations-Möglichkeit am Turnier in Baku in den Achtelfinals gestoppt.
Beide verfehlten damit das Olympia-Ticket aus eigener Kraft um zwei Siege. Ein einziger Erfolg hätte ausgereicht, falls die Schweizer in den Viertelfinals gegen den nachmaligen Gewinner in ihrem Limit (75 beziehungsweise 81 kg) ausgeschieden wären.
Faraci, dem vor vier Jahren im damals letzten Qualifikationsturnier in der Türkei nur ein Sieg für die Reise nach Olympia in London fehlte, verlor nach zwei Siegen in seinem dritten Kampf Arslanbeck Atschilow aus Turkmenistan über drei Runden einstimmig nach Punkten (jeweils 26:30, dabei ein Verwarnungs-Punktabzug wegen Runterdrücken des Gegners). Smajli unterlag nach einer respektablen Leistung dem Ukrainer Alexander Tschischnjak nach drei Runden einstimmig nach Punkten (27:30).
«Die Leistungen von Smajli und Faraci waren top. Wir kommen Olympia immer näher», ist der Schweizer Verbandstrainer Michael Sommer trotz dem neuerlichen Scheitern in der Qualifikationsphase überzeugt. Vor einem Monat hatte Sommer an der Amateurbox-WM der Frauen in Kasachstan bereits miterlebt, wie Sandra Brügger die Olympia-Qualifikation im Limit bis 60 kg um einen Sieg verpasste.