0:2 nach dem ersten Tag: Die Chancen des Schweizer Davis-Cup-Teams auf ein Sieg in Italien sind nur noch minim. Das weiss auch Captain Severin Lüthi. Dennoch ist er stolz auf seine Spieler.
Fast acht Stunden Arbeit und nichts Zählbares vorzuweisen. Der erste Tag der Davis-Cup-Begegnung in Pesaro gegen Italien verlief aus Schweizer Sicht so schlecht wie nur möglich. Nicht nur, dass kein Sieg resultierte, die beiden designierten Doppelspieler Marco Chiudinelli und Henri Laaksonen spielten sich auch noch müde. Vor allem Chiudinelli kämpfte am Ende seines Fünfsatz-Krimis gegen Paolo Lorenzi, in dem er bei 5:4 im fünften Satz drei Matchbälle vergab, mit Krämpfen. «Die Ausgangslage war von allem Anfang an schwierig», weiss Captain Severin Lüthi. «Jetzt ist sie noch schwieriger geworden. Die Italiener haben nun drei Matchbälle.»
Lüthi zeigt sich enttäuscht mit den Resultaten der ersten beiden Einzel. Er streicht aber auch heraus, dass er «sehr stolz» auf seine Spieler sei. Diese drängten ihre jeweils rund 100 Plätze besser rangierten Gegner auf deren bevorzugtem Terrain an den Rand einer Niederlage. «Wir müssen uns nichts vorwerfen», betont Lüthi. «Die Spieler haben nicht akzeptiert, dass der Gegner besser war. mehr konnten wir nicht tun.» Besonders imponierte Lüthi, wie sowohl Chiudinelli und Laaksonen auch bei einem 0:2-Satzrückstand bis zum letzten gefightet haben.
Dies bedeutet aber auch, dass sie für das Doppel am Samstag (16.00 Uhr) nicht mehr taufrisch sein werden. Alternativen hat Lüthi kaum, während die Italiener wohl mit Simone Bolelli und Marco Cecchinato zwei ausgeruhte Akteure ins Rennen schicken wird. An der Ausgangslage für das Doppel habe sich dennoch nichts geändert. «Wir wollen es gewinnen», macht der Captain klar. Es bleibt den Schweizern auch nichts anderes übrig. Wollen sie die Viertelfinals noch erreichen und den neuerlichen Gang ins Abstiegs-Playoff vermeiden, müssen sie das Doppel und die beiden Einzel am Sonntag gewinnen. Die Mission ist noch mehr «impossible» geworden als zu Beginn.