Schweizer Degenfechtern gelingt EM-Titel-Hattrick

Dritter EM-Titel in Folge für die Schweizer Degenfechter im Teamwettbewerb: Max Heinzer, Fabian Kauter, Benjamin Steffen und Peer Borsky setzen sich in Strassburg im Final gegen Spanien 45:34 durch.

Peer Borsky, Max Heinzer und Fabian Kauter feiern EM-Titel (Bild: SI)

Dritter EM-Titel in Folge für die Schweizer Degenfechter im Teamwettbewerb: Max Heinzer, Fabian Kauter, Benjamin Steffen und Peer Borsky setzen sich in Strassburg im Final gegen Spanien 45:34 durch.

Die Schweizer Degenfechter holen zum dritten Mal in Serie Team-Gold an einer Europameisterschaft. Für Fabian Kauter und den Basler Benjamin Steffen ist es schon der vierte EM-Titel.

2004 in Kopenhagen hatte dieses Duo an der Seite von Marcel Fischer, dem nachmaligen Olympiasieger von Athen 2004, erstmals Gold gewonnen. 2009 folgte als erste bedeutende Team-Medaille in der Nach-Fischer-Ära der Gewinn von EM-Silber in Plovdiv (Bul). Von 2011 an (WM-Bronze) vermochten sich die Schweizer immer hartnäckiger in der Weltspitze festzusetzen. Seit 2012 gab es neben den nunmehr drei EM-Titeln auch noch fünf Team-Weltcupturniersiege.

Die als Nummer 2 gesetzten Schweizer zogen im EM-Final gegen Spanien schnell vorentscheidend davon. Beim Stande von 30:15 konnte es sich der Schweizer Chef-Nationalcoach Angelo Mazzoni auch problemlos leisten, Ersatzfechter Peer Borsky anstelle des Baslers Benjamin Steffen einzuwechseln. Die abgeklärten Schweizer liessen indes auch in der Folge nichts mehr anbrennen und feierten ausgerechnet im Kampf um Gold den höchsten Sieg des Tages.


Max Heinzer setzt im EM-Final gegen Spanien einen spektakulären Punkt.

Spektakulär verlief vor allem der siegreiche Halbfinal der Schweizer gegen die Ukraine. Der dreifache Einzel-EM-Dritte Max Heinzer übernahm als Schlussfechter mit einem Fünfpunkte-Rückstand (18:23). Und setzte dann gegen Bogdan Nikischin, dem er schon 2012 und 2013 im Final des GP Bern das Nachsehen gegeben hatte, zur grossen Aufholjagd an. Mit einem Offensiv-Feuerwerk stellte der ungemein spritzige Heinzer auf 32:29.

Freilich musste sich Heinzer bei einer kurzen Verschnaufpause auch viel Eisspray auf seinen lädierten rechten Zeigfinger sprühen lassen. Nikischin vermochte nochmals zurückzukommen, holte mit vier Treffern in Folge die Führung für die Ukraine zurück. Doch Heinzer rettete fünf Sekunden vor Ablauf der regulären Fechtzeit die Schweiz mit dem Ausgleich zum 34:34 noch in die Verlängerung.

Die Schweizer dürften wieder die Weltnummer 1 werden

Die Ukrainer erhielten für den «sudden death» den Vorteil zugesprochen, wodurch Heinzer gezwungen war, einen Einzeltreffer zu realisieren. Andernfalls wären die Schweizer in das Gefecht um Platz 3 verwiesen worden. Dies gelang dem Schwyzer auf spektakuläre Weise bereits 39 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung. Damit beendete der Fechter der Fechtgesellschaft Basel sein Duell gegen den Weltranglistenvierten mit einer eindrucksvollen Plus-6-Bilanz (17:11).

Die Schweizer waren mit einem 30:26-Erfolg über Dänemark in den Achtelfinals in den Tag gestartet. Dann setzten sie sich in den Viertelfinals gegen Israel (Nummer 7) mit 39:32 durch. Da Weltmeister Ungarn an den EM in Strassburg bereits in den Viertelfinals an Russland scheiterte (das gegen Spanien verlor), dürften die Schweizer aktuell die Nummer-1-Position in der Weltrangliste genau wie vor einem Jahr wieder übernehmen können.

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