Die Schweizer Exportwirtschaft floriert weiter. Der Ertragsbilanzüberschuss betrug im vergangenen Jahr 84 Mrd. Franken, womit die Differenz zwischen Exporteinnahmen und Importausgaben noch um 1 Mrd. Fr. höher ausfiel als im Vorjahr.
Der Überschuss im Aussenhandel mit Waren und Dienstleistungen stieg dabei um 2 Mrd. Fr. auf 66 Mrd. Franken, wie am Freitag veröffentlichte Statistiken der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zeigen. Allerdings stiegen die Mehreinnahmen nur bei den Waren; die Dienstleistungen zeigen einen sinkenden Einnahmenüberschuss.
Mehr Überschuss bei Kapitaleinkommen
Bei den Kapitaleinkommen ging der Einnahmenüberschuss um 1 Mrd. Fr. auf 45 Mrd. Fr. zurück, wie die SNB weiter mitteilte. Weil ausländische Grenzgänger mehr verdienten, stieg der Ausgabenüberschuss bei den Arbeitseinkommen um 1 Mrd. Fr. auf 16 Mrd. Franken.
Der Ausgabenüberschuss bei den laufenden Übertragungen sank um 1 Mrd. Fr. auf 12 Mrd. Franken. Grund dafür waren höhere Schadenzahlungen, die ausländische Rückversicherer zugunsten der Schweizer Versicherungswirtschaft leisten mussten.
Im Kapitalverkehr flossen netto 105 Mrd. Fr. ins Ausland, nach 103 Mrd. Fr. im Vorjahr. Die Direktinvestitionen erhöhten sich deutlich von 46 Mrd. Fr. auf 62 Mrd. Franken. Grund dafür waren in erster Linie Kredite, die in international tätigen Konzerne innerhalb des Unternehmens erteilt werden.
SNB stockt Reserven auf
Auch die SNB selbst trug zu den Nettokapitalexporten bei. Vor allem wegen Tausch- und Rücktauschgeschäften mit Devisen (Devisenswaps) stiegen die Währungsreserven der Zentralbank um 43 Mrd. Franken. Dies ist allerdings nur annähernd ein Drittel jenes Betrags, um den die SNB 2010 ihre Währungsreserven aufgestockt hatte.
Die Zahlungsbilanz zeigt die Geldströme auf, die über die Grenzen fliessen. Waren, Dienstleistungen, Kapital- und Arbeitseinkommen sowie unentgeltliche Übertragungen bilden zusammen die Ertragsbilanz. Die Kapitalverkehrsbilanz ist quasi das Gegenstück dazu und zeigt, wie diese Gelder angelegt wurden. Beide Bilanzen zusammen bilden die Zahlungsbilanz.