Eine F/A-18 der Schweizer Luftwaffe hat am Montagvormittag über Biel ein russisches Passagierflugzeug luftpolizeilich überprüft. Im russischen Flugzeug sass eine russische Parlamentarierdelegation auf dem Weg nach Genf.
Moskau beklagte darauf eine bedrohliche Annäherung durch ein französisches Kampfflugzeug. Die russische Maschine war nach Angaben der Regierung in Moskau mit einer Parlamentarierdelegation an Bord im französischen Luftraum in Richtung Genf unterwegs, als sich ein Militärjet gefährlich angenähert habe.
Die französische Regierung dementierte umgehend, einer ihrer Kampfjets habe sich einem russischen Passagierflugzeug gefährlich angenähert. Das Aussenministerium erklärte, in den Zwischenfall sei ein Schweizer Flugzeug verwickelt gewesen. Details nannte es nicht. Russland hatte zuvor den französischen Botschafter ins Moskauer Aussenministerium zitiert, um seinen Protest deutlich zu machen.
VBS: «Völlig normales Verfahren»
Tatsächlich war es aber die Schweizer Luftwaffe, die das russische Flugzeug kontrollierte. Das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda den «luftpolizeilichen Einsatz über Biel». Es habe sich um ein «völlig normales Verfahren» gehandelt, wie es jedes Jahr oftmals vorkomme. Die Luftwaffe führe solche «Live Missions» 300 bis 350 Mal im Jahr durch.
Eine Sprecherin des russischen Aussenministeriums erklärte am Abend, Moskau habe sich auf diplomatischem Wege bei Frankreich entschuldigt. Russland werde sich nun bei den zuständigen Stellen in der Schweiz um weitere Aufklärung bemühen.