Die Schweiz spielt nächstes Jahr erstmals seit 2004 wieder in der obersten Klasse des Fedcups. Im Aufstiegs-Playoff in Zielona Gora gewinnen die Schweizerinnen das entscheidende Doppel
Die Schweiz spielt nächstes Jahr erstmals seit 2004 wieder in der obersten Klasse des Fedcups. Im Aufstiegs-Playoff in Zielona Gora setzten sich die Schweizerinnen im Doppel durch, obwohl die Spezialistin Martina Hingis nach einem langen Einzel nicht mehr einsatzfähig war. Stattdessen erkämpften sich Timea Bacsinszky und Viktorija Golubic, die erstmals im Fedcup einen Ernstkampf bestritt, nach grossem Kampf den nötigen dritten Punkt.
Es war ein Krimi sondergleichen, den sich die beiden Doppel lieferten. Die Schweizerinnen starteten bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt fehlerhaft und verloren den ersten Satz klar 2:6. Dann steigerten sie sich beträchtlich und liessen ab Mitte des zweiten Durchgangs kein Break mehr zu – bis Bacsinszky beim Stand von 5:4 im dritten Satz zum Sieg aufschlug. Das Schweizer Duo führte 30:0, verlor aber die nächsten sechs Punkte. Danach wehrten sie sich zweimal gegen den Matchverlust, ehe ihnen zum 8:7 erneut ein Break gelang. Und diesmal liess Golubic nichts mehr anbrennen. Nach 2:36 Stunden bedeutete ein Vorhand-Fehler Rosolskas, der klar schwächsten Spielerin auf dem Platz, die Entscheidung.
Martina Hingis, die in erster Linie für das Doppel nach 17 Jahren Abstinenz in das Schweizer Team zurückgekehrt war, musste das Doppel von draussen anschauen, versorgte aber Captain Heinz Günthardt immer wieder mit Tipps. Sie war im vierten Einzel selber vier Punkte vor dem Gewinn des entscheidenden dritten Punktes gestanden. Die 34-jährige Ostschweizerin unterlag der Polin Urszula Radwanska (WTA 114) aber in 2:20 Stunden 6:4, 5:7, 1:6, so dass es nach den Einzeln 2:2 stand. Hingis führte in ihrem zweiten Einzel nach siebeneinhalb Jahren 6:4, 5:2, ehe die Doppelspezialistin sechs Games in Folge verlor. Im dritten Satz musste sie sich dann am Bein behandeln lassen und anschliessend für das Doppel forfait erklären. Am Samstag hatte sie gegen Urszulas wesentlich stärkere Schwester Agnieszka Radwanska verloren.
Zuvor hatte Timea Bacsinszky (WTA 22) die Schweiz 2:1 in Führung gebracht. Sie liess im Duell der beiden Nummern 1 der Weltranglisten-Neunten Agnieszka Radwanska mit 6:1, 6:1 nicht den Hauch einer Chance. In lediglich 69 Minuten gab die formstarke Waadtländerin noch ein Game weniger ab als am Tag zuvor gegen Urszula. Bacsinszky war an beiden Tagen die treibende Kraft, holte zweieinhalb Punkte und führte auch im Doppel meisterhaft Regie. An ihrer Seite steigerte sich auch die 22-jährige Zürcherin Golubic, die WTA-Nummer 240 im Einzel und 178 im Doppel, mit zunehmender Fortdauer des Doppels, so dass sich die Schweizerinnen den Sieg als das homogenere Paar verdienten.