Schweizer gönnen sich lieber eine Auszeit als Luxusgüter

Weg von der Edellimousine, hin zum handgefertigten Velo: Gemäss einer Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) zur Zukunft des Luxus löst der auf das Nötigste reduzierte Genuss exklusive Konsumprodukte ab.

Lieber eine Auszeit als Luxusgüter (Symbolbild) (Bild: sda)

Weg von der Edellimousine, hin zum handgefertigten Velo: Gemäss einer Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) zur Zukunft des Luxus löst der auf das Nötigste reduzierte Genuss exklusive Konsumprodukte ab.

Der Trend im Luxuskonsum gehe weg von der Verschwendung, hin zur Vereinfachung, teilte das GDI am Montag mit. In einer Gesellschaft, in der fast alle fast alles besitzen, würden sinnstiftende Erlebnisse und Erfahrungen zum neuen Luxusgut.

Menschen in der Deutschschweiz und in Deutschland nähmen lieber eine Auszeit, als sich eine teure Anschaffung zu leisten, wird Co-Studienautorin Martina Kühne im Communiqué zitiert.

Beim Essen zeigt sich der Trend laut der Umfrage, die im Frühling bei rund 1000 Menschen in der Deutschschweiz und in Deutschland durchgeführt wurde, besonders deutlich. Über 80 Prozent der befragten Männer und Frauen würden lieber zu Hause eine Luxusküche einbauen, als jeden Abend beim Sternekoch essen, schreiben die Autoren. Denn Bewunderung ernte, wer wisse wie Speisen zubereitet würden und woher sie stammten.

Im Kleidungsmarkt reagieren die Luxushändler bereits mit neuen Konzepten auf die veränderten Bedürfnisse. So würden im «Quiet Shop» des Londoner Warenhaus Selfridges in ruhigem Ambiente Spezialausgaben von Markenkleidern angeboten – ohne Beschriftung, ohne Logo, erkennbar nur für Eingeweihte, heisst es weiter.

Der Luxuswagen sterbe deswegen aber nicht aus. Denn der Trend zeige sich vor allem in reifen Märkten. In neuen Märkten wie China seien klassische Luxusgüter weiterhin gefragt.

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