Schweizer Handballer in Litauen unter Zugzwang

Goran Perkovac hat das WM-Playoff noch nicht abgeschrieben. Das Schweizer Handball-Team muss heute in Litauen aber gewinnen. Der Coach denkt an einen Goaliewechsel und verlangt mehr Offensiv-Power.

Denkt an einen Goaliewechsel: Nationaltrainer Goran Perkovac (Bild: sda)

Goran Perkovac hat das WM-Playoff noch nicht abgeschrieben. Das Schweizer Handball-Team muss heute in Litauen aber gewinnen. Der Coach denkt an einen Goaliewechsel und verlangt mehr Offensiv-Power.

Am frühen Freitagmorgen studierte Goran Perkovac die Videoaufnahmen der Partie gegen Litauen. Die zenralen Punkte seiner Analyse, die er unmittelbar nach der bitteren Niederlage veröffentlicht hatte, brauchte der SHV-Selektionär nicht zu revidieren: „Wir bekamen Atajevas (10 Treffer) und die Nummer 4 (Bernatonis/6 Tore) nicht unter Kontrolle und spielten fast ohne Goalies.“

Und dem Schweizer Trainer fiel bei der Aufarbeitung auf, „wie ängstlich wir gespielt haben. In der Vorwärtsbewegung trauten wir uns zu wenig zu. Auch in Überzahl verhielt sich mein Team nicht gerade optimal.“ Fürs entscheidende Rückspiel in Vilnius verlangt Perkovac eine konzentriertere Deckungsarbeit und einen besseren Gegenstoss. Kurzum: einen clevereren Auftritt.

Auch das eigene Coaching auf der problematischen Goalieposition hat Perkovac selbstkritisch hinterfragt: „Ich hätte Portner wohl fünf Minuten früher bringen sollen.“ Drei Torhüter wird der Nationaltrainer nicht mehr aufs Matchblatt setzen: „Das bringt nichts. Ich entscheide mich künftig intuitiv für zwei.“

Einiges deutet nun sogar darauf hin, dass Perkovac den erst 18-jährigen Nikola Portner von Beginn weg einsetzen wird. Vom Sohn des früheren jugoslawischen Weltmeisters Zlatko Portner hält der Kroate extrem viel: „Er ist unheimlich selbstbewusst und zeigt das dem Gegner auch. Das schätze ich sehr.“ In seinem erst fünften Spiel für das A-Team könnte der beste Goalie der letzten U21-WM zur Schlüsselfigur avancieren.

Eine andere Personalie hat der SHV regeln können. Iwan Ursic, der im letzten Sommer an sich zurückgetreten ist, wird dem Team ein zweites Mal zur Verfügung stehen. Der 35-jährige Schaffhauser Kreisläufer arrangierte sich mit seiner Familie. Er wird allerdings erst am Spieltag um die Mittagszeit im Osten Europas eintreffen. Spielbeginn in Vilnius ist um 18 Uhr.

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