Der Schweizer Handelskonzern DKSH hat am Mittwoch seinen Börsengang angekündigt. Das stark in Asien engagierte Unternehmen mit über 24’000 Mitarbeitern will den Sprung aufs Parkett noch in der ersten Hälfte dieses Jahres wagen.
Mit dem Schritt an die Börse soll auch der Bekanntheitsgrad der derzeit von Familienaktionären kontrollierte Traditionsfirma bei potenziellen Kunden erhöht werden. Laut dem am Mittwoch verschickten Communiqué ist mit dem Börsengang keine Kapitalerhöhung verbunden. Der Börsengang ermögliche den Aktionären eine gezielte Streuung ihrer Geldanlagen, teilte das Unternehmen mit.
Der Börsengang werde sowohl vom Mehrheitsaktionär, der Diethelm Keller Holding, die rund 63 Prozent der Aktien hält, als auch von den Minderheitseignern getragen. DKSH bezeichnete den Schritt von einem privat gehaltenen Unternehmen zu einem börsenkotierten Konzern als eine „konsequente Weiterentwicklung der schrittweisen Öffnung“.
Mit dem Börsengang will DKSH im Weiteren den Generationswechsel beim Hauptaktionär unterstützen. Zudem wolle man „das Wachstum mittelfristig auf eine breitere finanzielle Basis stellen“, liess sich Verwaltungsratspräsident Adrian Keller in der Mitteilung des Unternehmens zitieren.
Grösster Schweizer Börsengang seit Jahren
Der Börsengang wird hauptsächlich von der UBS und der Deutschen Bank organisiert. Analysten schätzen den Wert des Unternehmens auf rund 5 Mrd. Fr. und gehen davon aus, dass 30 bis 40 Prozent des Kapitalanteils an die Börse geht. Das Volumen des Börsengangs dürfte sich damit auf 1,5 bis 2 Mrd. Fr. belaufen – das wäre der grösste Börsengang in der Schweiz seit Jahren.
Seit knapp einem Jahr wird die DKSH-Aktie auf ausserbörslichen Plattformen wie der OTC-X der Berner Kantonalbank gehandelt. Dort wechselten am Mittwoch 3000 Titel den Besitzer. Das Interesse am Titel habe nach der Ankündigung des Börsengangs sprunghaft zugenommen, sagte ein Händler einer Zürcher Bank, der den ausserbörslichen Handel beobachtet.
2011 erneut mit Rekordergebnis
Neben dem angekündigten Börsengang dürfte auch die Bekanntgabe der Jahreszahlen das Interesse an der Aktie angekurbelt haben. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2011 erneut ein Rekordergebnis. Bei einem Umsatz von 7,3 Mrd. Fr. betrug der Gewinn 152 Mio. Franken.
Gemäss Medienmitteilung wurde der Rekordgewinn vom Vorjahr noch einmal um 25,7 Prozent übertroffen. Der Betriebsgewinn (EBIT) konnte um 21,7 Prozent auf 238 Mio. Fr. gesteigert werden.