Die Schweizer Eishockeyaner kamen am Deutschland-Cup in München mit einem 2:1 über Kanada zum ersten Sieg unter Coach Glen Hanlon. Gastgeber Deutschland steht vorzeitig als Turniersieger fest.
Das Siegtor gelang Dino Wieser 48 Sekunden vor Spielende mit einem Schuss ins leere Tor. Die Kanadier hatten alles auf eine Karte gesetzt, das sie nur mit einem Dreipunkte-Erfolg noch eine Chance auf den Turniersieg besassen. Nur Kanada hätte Deutschland noch am Turniersieg hindern können, falls die Nordamerikaner am Samstag gegen die Schweiz und heute Sonntag gegen Deutschland das Punktemaximum (6) erreicht hätten.
Den Schweizern gelang gegen Kanada eine Leistungssteigerung gegenüber dem 1:3 vom Vortag gegen Deutschland. Allerdings traf das Team von Glen Hanlon auch auf einen weniger kompakten Gegner. Die Schweizer agierten solid und nutzten die erste Torchance zum 1:0. Samuel Walser brachte die Schweizer mit einem verdeckt abgegebenen Slapshot in der 12. Minute in Führung. Für den Davoser Stürmer war es der zweite Treffer im achten Länderspiel.
Die vorwiegend aus DEL-Legionären bestehende kanadische Auswahl mit zwei aktuellen NLA-Spielern (Back Micki DuPont von Kloten und Flügel Bud Holloway von Bern) vermochte sich im Schweizer Slot kaum einmal durchzusetzen. Die Schweizer Vorstellung im Offensivbereich war auch in Spiel 2 des Deutschland-Cups noch nicht berauschend. Und die von Captain Romano Lemm angestrebte Erhöhung der Schweizer Überzahlmöglichkeiten konnte nicht wunschgemäss umgesetzt werden (3 wie am Vortag). Dafür war das Team von Glen Hanlon dem Gegner physisch ebenbürtig und wirkte in den Zweikämpfen auch spritziger als noch beim chancenlosen 1:3 gegen den Gastgeber.
Die mit elf Länderspiel-Debütanten an den Deutschland-Cup gereisten Schweizer treffen heute Sonntag in ihrem letzten Turnierspiel auf die Slowakei. Mit einem Sieg können die Schweizer wie im Vorjahr das Turnier im zweiten Rang beenden.
Deutschland steht schon vor seinem abschliessenden Spiel gegen Kanada heute Sonntag (16.45) als Turniersieger fest. Das Team von Pat Cortina kann wegen den 6 Punkten aus den Direktduellen gegen die Schweiz und die Slowakei von keinem dieser beiden Teams mehr übertrumpft werden. Für Deutschland ist es im 25. Jahr nach 1995, 1996, 2009, 2010 und 2012 der sechste Triumph. Die Schweiz hatte den Deutschland-Cup letztmals 2007 gewonnen.
Schweiz – Kanada 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)
Olympia-Eishalle, München. – 4600 Zuschauer. – SR Aicher/Haupt (De/De), Höfer/Merten (De/De). – Tore: 12. Samuel Walser (Walsky, Kparghai) 1:0. 35. Hamill (Aulin, Reddox) 1:1. 60. (59:12) Dino Wieser 2:1 (ins leere Tor). – Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Schweiz, 4mal 2 Minuten gegen Kanada.
Schweiz: Zurkirchen; Schlumpf, Ramholt; Untersander, Leeger; Kparghai, Kienzle; Hächler, Jannik Fischer; Chris Baltisberger, Schäppi, Künzle; Martschini, Romano Lemm, Suri; Walsky, Gaëtan Haas, Bodenmann; Simion, Samuel Walser, Dino Wieser.
Kanada: Mason; Regehr, Raymond; DuPont, Dixon; Roy, Festerling; Westcott; Cam Abbott, Chris Abbott, Pettinger; Holloway, Buck, Clark; Hamill, Aulin, Redddox; Connor, Reinprecht, Greentree.
Bemerkungen: Schweiz ohne Manzato (angeschlagen/Ersatzgoalie), Froidevaux, Scherwey und Bertschy (alle überzählig). – Powerplay: Schweiz 0/3; Kanada 0/6. – Schüsse: Schweiz 24 (7-11.-6); Kanada 37 (17-7-13). – Kanada von 58:59 bis 59:12 sowie ab 59:23 ohne Torhüter.