Die Schweizer Industrie hat die Trendwende geschafft: Die wirtschaftliche Lage bei Industrieunternehmen verbesserte sich laut der UBS seit Anfang Jahr. Allerdings schnitten Grossunternehmen weiterhin besser ab als kleine und mittelgrosse Unternehmen (KMU).
Der UBS-Index für die grossen Industriebetriebe stieg von März bis April von 0,88 auf 1,21 Punkte, wie die Grossbank am Donnerstag mitteilte. Das KMU-Barometer verbesserte sich von 0,30 auf 0,42 Punkte. Allerdings lässt die Geschäftslage aus Sicht der Unternehmen zu wünschen übrig.
Während die Grossunternehmen die Geschäftslage als befriedigend einschätzten, beurteilten die KMU diese weiterhin als schlecht. Gründe für die durchzogene Beurteilung sehen die UBS-Ökonomen in einer nach wie vor schwachen Auslandsnachfrage und sinkenden Gewinnen.
Dank der wirtschaftlichen Erholung in Europa und in den USA rechnen die Experten in Zukunft aber mit einer erhöhten Nachfrage in der Industrie. Vor allem exportorientierte Unternehmen dürften davon profitieren.
Tourismusbranche geht es schlechter
Dem eher aufs Inland fokussierten Dienstleistungssektor geht es insgesamt besser als dem Industriesektor. Hier stuften die KMU die Geschäftslage und die Preiserwartungen sogar besser ein als die Grossunternehmen.
Im Baugewerbe sei die Lage weiterhin komfortabel, hiess es weiter. Der Auftragsbestand verbesserte sich sowohl bei Grossunternehmen als auch bei den KMU, wenn auch bei letzteren auf tieferem Niveau. Allerdings sei die Ertragssituation bei den meisten Bauunternehmen weiterhin schlecht.
In der Tourismusbranche hat sich die wirtschaftliche Situation trotz steigender Nachfrage wenig verbessert. Unabhängig von der Unternehmensgrösse sei die Geschäftslage weiterhin schlecht. Dies sei insbesondere auf eine rückläufige Ertragslage zurückzuführen.
Als KMU definiert die UBS Unternehmen mit weniger als 200 Mitarbeitern, Grosskonzerne als solche mit über 200 Angestellten. Das KMU-Barometer basiert auf einer monatlichen Befragung der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich.