Der Schweizer IT- und Telekommarkt setzt sein leichtes Wachstum fort. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz um 1,5 Prozent auf 28,8 Mrd. Franken zu. Das stärkste Wachstum zeigten die Alleskönnerhandys, auch wenn bei ihnen der Boom abzuflachen beginnt.
Der Umsatz mit Smartphones kletterte um 17,3 Prozent auf 1,7 Mrd. Franken, wie der Geschäftsführer des Verbandes für die digitale Schweiz Swico, Jean-Marc Hensch, am Mittwoch vor den Medien in Zürich sagte. Insgesamt wurden nach Berechnungen des European Information Technology Observatory (EITO) 3,5 Mio. Smartphones verkauft. Das ist ein Plus von 15 Prozent.
Allerdings zeigen sich hier die Folgen der allmählichen Sättigung: 2011 waren die Smartphoneverkäufe noch um 44 Prozent in die Höhe geschossen. Auch für das nächste Jahr rechnet EITO-Experte Axel Pols mit einer Absatzsteigerung von 15 Prozent. Damit dürften 2013 rund 4 Mio. Smartphones über den Ladentisch gehen.
Jeder über 12-jährige Schweizer kaufe alle 20 Monate ein neues Alleskönnerhandy. Dies sei eine gewaltige Erneuerungsrate, sagte Hensch.
Telekommarkt kommt nicht vom Fleck
Trotz des Booms der Alleskönnerhandys konnte der Schweizer Telekomumsatz insgesamt im vergangenen Jahr nur leicht um 0,5 Prozent auf 11,7 Mrd. Fr. zulegen. Denn die stetige Einbussen der Sprachtelefonie zogen das traditionelle Telekomgeschäft nach unten (-1,4 Prozent auf 9,3 Mrd. Franken). Zudem liess das Umsatzwachstum mit Internetanschlüssen und Datendienstleistungen ebenfalls nach.
Besser entwickelte sich die Schweizer IT-Branche, die ihren Umsatz um 2,3 Prozent auf 17,1 Mrd. Fr. steigern konnte. Hier stach der Schweizer Softwaremarkt hervor, der um 3,7 Prozent zulegte. Die gewichtigen IT-Dienstleistungen steigerten sich um 1,6 Prozent, die Hardwareumsätze um 2,2 Prozent.
PC noch nicht tot
Allen Unkenrufen zum Trotz sei der PC noch nicht tot, sagte Hensch: Nach einem Einbruch um 12 Prozent im Jahr 2011 verbesserte sich er PC-Umsatz im vergangenen Jahr wieder um 1,2 Prozent auf 1,3 Mrd. Franken. Den Löwenanteil machten die Laptops aus.
Den günstigen kleinen Netbooks schlägt aber das Totenglöcklein, sagte Hensch. Sie würden zerrieben zwischen den normalen Laptops und den Tabletcomputern wie beispielsweise dem iPad von Apple. Bei den noch nicht in den Umsatzzahlen enthaltenen Tablets schnellte der Absatz in der Schweiz um knapp 40 Prozent auf 586’000 Geräte hoch. Für 2013 werde eine weitere Zunahme um 30 Prozent vorhergesagt.
Auch im neuen Jahr soll das Wachstum im Schweizer IT- und Telekommarkt anhalten. Die EITO rechnet mit einem Plus von 1,7 Prozent auf insgesamt 29,3 Mrd. Franken.