In der Super-Kombination vom Freitag, dem zweiten alpinen Männer-Wettbewerb, zählt keiner aus dem Schweizer Quartett zu den Sieganwärtern. Die Top-Favoriten heissen Ted Ligety und Alexis Pinturault.
Der Start zur Abfahrt wurde um eine Stunde auf 7 Uhr Schweizer Zeit vorverlegt. Grund sind die derzeit in Sotschi und Umgebung herrschenden hohen Temperaturen. Als erster Athlet von Swiss-Ski startet Feuz zur Abfahrt. Der durch eine Verletzung am rechten Sprunggelenk handicapierte Emmentaler trägt die Nummer 8. Mauro Caviezel nimmt seine Premiere an einem Grossanlass mit der Nummer 11 in Angriff, gefolgt von Carlo Janka mit der «16» und Sandro Viletta mit der «20».
In den beiden Super-Kombinationen dieses Winters hatte sich deutlich gezeigt, wer derzeit in der Sparte Vielseitigkeit den Ton angibt. In Wengen gewann der Amerikaner Ted Ligety vor dem Franzosen Alexis Pinturault, in Kitzbühel war es umgekehrt. Da siegte Pinturault vor Ligety, allerdings nach einem vorgängigen Super-G. In Rosa Chutor stehen Abfahrt und Slalom auf dem Programm, doch dies ändert an der Ausgangslage nicht sehr viel.
Bode Miller ist der Mann, der am ehesten in der Lage scheint, Pinturault und Ligety zu fordern. Der Mann aus New Hampshire brennt nach der Niederlage in der Abfahrt auf Revanche. Immerhin startet er als Titelverteidiger in dieser Disziplin, nachdem er 2010 an den Spielen von Vancouver den Kroaten Ivica Kostelic auf Platz 2 verwiesen hatte.
Der knapp 23-Jährige Alexis Pinturault visiert an den Spielen von Sotschi seine erste Medaille an einem Grossanlass an. An den WM in Schladming im letzten Winter blieb ihm Edelmetall nicht vergönnt, obwohl er es in vier Disziplinen in die Top 6 gebracht hatte. Pinturault war Fünfter im Riesenslalom, dazu jeweils Sechster im Slalom, im Super-G und in der Super-Kombination. Allein diese Ergebnisse zeigen, wie vielseitig der junge Bursche aus Courchevel ist.
Die Super-Kombination hat in der Vergangenheit schon oft Raum für Überraschungen geboten. Das könnte auch die Chance des Schweizer Quartetts sein. Sandro Viletta als Vierter in Wengen und Mauro Caviezel als Fünfter in Kitzbühel kamen in diesem Winter im Weltcup dem Podium schon recht nahe. Sollten sich die wenigen Cracks der Sparte Ausfälle erlauben, könnten die Schweizer durchaus zu den Profiteuren zählen.
Carlo Janka und Beat Feuz sind in Rosa Chutor die weiteren Schweizer Starter. Silvan Zurbriggen, vor vier Jahren in Vancouver Olympia-Dritter in der Super-Kombination, kam diesmal nicht über die Rolle des Ersatzfahrers hinaus.