Der Schlussläufer Curdin Perl kämpft im Staffel-Rennen an den Weltmeisterschaften in Lahti in einer Viergruppe um Bronze. Zum Schluss resultiert der 4. Rang, zwei Zehntel hinter Schweden.
Das Finale verlief dramatisch. Der Schwede Calle Halfvarsson, der Deutsche Lucas Bögl, der Finne Matti Heikkinen und Perl kämpften um Bronze. Zunächst verhielt sich das Quartett passiv und war nahe an Stillstands-Versuchen. Doch auf den letzten zwei Kilometern erfolgten die Angriffe. Die Vorentscheidung schien gefallen, als Halfvarsson und Heikkinen im letzten Anstieg davonzogen. Perl hielt nicht mit. Er war auf eine günstige Fügung des Rennverlaufs angewiesen, die auch eintraf.
Der Schwede und der Finne bummelten auf der Anhöhe vor der Stadioneinfahrt und liessen Perl, der einen schnellen Ski angeschnallt hatte, in der Abfahrt aufschliessen. Im Sulzschnee kam der Finne prompt zu Fall, Halfvarsson war für Perl aber nicht mehr zu schnappen. Der Schwede nahm zwar gefährlich früh Tempo raus. Perl versuchte ihn noch per Ausfallschritt abzufangen, aber dies gelang nicht.
Der 4. Rang ist gleichwohl eine unerwartet tolle Leistung. Für eine Medaille hätte wohl auch noch der Schwede stürzen müssen -so wie dies im Teamsprint der Fall gewesen war. Der Norweger Emil Iversen und der Finne Iivo Niskanen waren sich am Sonntag im Kampf um Gold und Silber in die Quere gekommen und stürzten. Sergej Ustjugow profitierte.
Eine starke Leistung hatte zum Auftakt Jason Rüesch gezeigt. Der 22-jährige Ersatzmann von Toni Livers hielt gut mit und kam mit einer halben Minute Rückstand im ersten Feld der Verfolger zur Übergabe. Russland und Norwegen hatten sich bereits abgesetzt. Jonas Baumann, der den zweiten Klassisch-Part lief, traf als Fünfter ein, allerdings mit 30 Sekunden Rückstand auf den Bronze-Rang von Finnland. Dario Cologna schnappte sich den Franzosen Robin Duvillard und den Finnen Lari Lehtonen im 4. und 3. Zwischenrang. Von hinten schlossen allerdings der Schwede Marcus Hellner und der Deutsche Florian Notz auf. Hinter Norwegen und Russland übergaben Schweden, Deutschland und die Schweiz gemeinsam, 13 Sekunden dahinter folgte Finnland. Dieses Quartett kämpfte anschliessend um Bronze.
Sundby schaffte die Vorentscheidung
Im Kampf um Gold schaffte Martin Johnsrud Sundby die Zäsur auf der vorletzten Ablösung. Er liess den Russen Alexej Tscherwotkin um 18 Sekunden stehen. Den Sieg brachte Finn Haagen Krogh ins Ziel. Sergej Ustjugow konnte nie ganz aufschliessen. Der tiefe Schnee kam dem schwergewichtigen Russen nicht entgegen.
Die Bronzemedaille von Schweden kommt überraschend. Einerseits wurde der Finne Heikkinen stärker eingestuft, andererseits hatten Daniel Rickardsson und Johan Olsson mit einer schwachen Leistung Schweden scheinbar vom Medaillenkurs abgebracht. Erst eine überragende Leistung von Hellner brachte die Skandinavier wieder auf Kurs.