Vinyl boomt und der Rückgang des CD-Geschäfts hat sich verlangsamt: Dennoch fällt der Gesamtumsatz der Schweizer Musiklabels im Jahr 2014 mit 84,8 Millionen Franken 8 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.
Wie der Branchenverband der Schweizer Musiklabels ifpi am Donnerstag mitteilte, ist der Umsatzrückgang mit zwei Trends zu begründen: Einerseits werde die CD weiterhin durch den Musikkonsum im Internet abgelöst, andererseits befinde sich auch das Digitalgeschäft in einem Strukturwandel. Will heissen: Etablierte Download-Angebote werden zunehmend durch Streaming-Dienstleister unter Druck gesetzt.
Der Umsatz aus dem Verkauf von CDs und anderen physischen Tonträgern liegt mit 47,5 Millionen Franken rund 12 Prozent tiefer als im Jahr 2013 (53,7 Millionen). Im Bereich der Langspielplatten konnte im Gegenzug eine Umsatzverdoppelung verbucht werden: Die 1,7 Millionen Franken, die das seit einigen Jahren andauernde Vinyl-Revival 2014 eingebracht hat, entsprechen 2 Prozent des Gesamtmarktes.
Musiklabels als wichtige Investoren in Schweizer Musik
Zwar haben die Musiklabels Einbussen gemacht. Bemerkenswert ist jedoch, dass sich der Umsatzrückgang im CD-Geschäft zuletzt verlangsamte. Nachdem er in den Vorjahren sehr drastisch ausfiel – im Jahr 2012 sanken die Einnahmen um 28 Prozent, 2013 um 20 Prozent – beträgt der Rückgang im Jahr 2014 noch 12 Prozent (6,2 Millionen Franken).
Rund 27 Prozent ihrer Umsätze (23 Millionen Franken) erzielten die Schweizer Musiklabels mit nationalen Künstlern. In deren Aufbau wiederum wurden 2014 rund 6 Millionen Franken investiert. Dies ergab eine Erhebung unter den 30 ifpi-Mitgliedern. Somit reinvestiert die Musikindustrie rund 26 Prozent ihrer Bruttoumsätze mit nationalem Repertoire umgehend wieder in diese Schweizer Talente.