Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Willen zur Bekämpfung einer Franken-Aufwertung bekräftigt. Die SNB werde den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken weiterhin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen, sagte SNB-Direktor Jean-Pierre Danthine bei einer Veranstaltung an der Universität Zürich.
Die Notenbank sei weiterhin bereit, ausländische Währungen in unbegrenzter Höhe zu kaufen, sagte Danthine am Dienstag in seiner ersten öffentlichen Rede nach dem Rücktritt von SNB-Präsident Philipp Hildebrand. Der Franken sei immer noch hoch bewertet, er sollte sich aber in Zukunft abschwächen.
Nach dem Rücktritt Hildebrands am 9. Januar wegen umstrittener Devisengeschäfte war an den Märkten die Frage aufgekommen, ob die SNB einer Spekulationswelle würde standhalten können oder nicht doch eine Aufwertung der heimischen Währung zulassen müsste.
Die SNB bleibe stark wie immer, hielt Danthine dem entgegen. So sehr er den Rücktritt Hildebrands persönlich bedaure, die institutionelle Stärke und die Kultur der SNB sei davon nicht berührt. Sie seien das Ergebnis von Teamarbeit nicht allein im Direktorium sondern in der ganzen Notenbank.
Alle geldpolitischen Entscheidungen in den letzten zwei Jahren zu Hildebrands Amtszeit seien einvernehmlich getroffen worden. Der gegenwärtige Kurs der Schweizer Geldpolitik, vor allem die Entscheidung für das Euro-Mindestkursziel, seien das Ergebnis eines tief verwurzelten Konsenses, sagte Danthine.