Ein Tag nach der dritten Niederlage im dritten Spiel der WM in Minsk versucht Trainer Sean Simpson, die tägliche Routine zu durchbrechen. Er erklärt das Eistraining als freiwillig.
Statt einer Trainingseinheit absolvierte das Nationalteam ein Alternativprogramm mit Abendessen. «Es geht darum, die tägliche Routine zu durchbrechen, damit die Spieler auf andere Gedanken kommen», begründete Simpson den Entscheid. Das Ziel sei es, dass das Team am Mittwoch gegen Deutschland «so frisch wie möglich» sei.
Acht Spieler kurvten freiwillig für eine halbe Stunde auf dem Eis herum. Der Rest brachte die Muskeln in den Katakomben kurz auf Touren. Danach verabschiedete sich die Mannschaft bereits wieder aus der Minsk Arena, in der sie am Tag davor gegen WM-Gastgeber Weissrussland eine bittere 3:4-Niederlage kassiert hatte.
Denn der Partie gegen die Deutschen kommt wegweisende Bedeutung zu. Gelingt den Schweizern gegen den Erzrivalen der Befreiungsschlag, kann der Viertelfinal wieder zum Thema werden. Verlieren die Schweizer jedoch auch ihr viertes Gruppenspiel, dann beginnt der Kampf gegen den Abstieg.
Droht den Schweizern nur ein Jahr nach dem Gewinn der Silbermedaille tatsächlich der Abstieg? Für so unmöglich man es gehalten hatte, dass die Schweizer im Vorjahr bis in den Final stürmen, so unmöglich scheint ein Fall in die B-Gruppe. Doch gerade 2013 zeigte uns die Unberechenbarkeit einer WM – aus Schweizer Sicht im positiven Sinn.
Nun ist ein Jahr nach dem grössten Erfolg der Geschichte selbst ein sportliches Debakel nicht mehr auszuschliessen. Sechs Niederlagen reihten die Schweizer inklusive der Testspiele vor der WM nun aneinander. Eine solche Niederlagenserie setzte es letztmals 1998 ab, allerdings saisonübergreifend.