Die Schweizer Zeitungen reagieren am Tag nach dem 0:1 in Slowenien mit Kritik. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel der EM-Qualifikation sorgt für den Fehlstart unter Vladimir Petkovic.
Eine Auswahl von Schweizer Pressestimmen:
Tages-Anzeiger: «Wie gegen England zahlt die Schweiz auch beim 0:1 in Slowenien für ihre Versäumnisse – Wäre schon das Unentschieden Ernüchterung und Enttäuschung zugleich gewesen, so ist diese Niederlage ein so schmerzlicher wie bitterer Denkzettel, dass ihnen in dieser Qualifikation nichts so leicht von den Füssen geht, wie sie sich das wohl selbst vorgestellt haben. Was sie jetzt hingelegt haben, ist ein Fehlstart. Und der erinnert an jenen vor vier Jahren, als sie erst gegen England und dann unerwartet auch in Montenegro verloren.»
Neue Zürcher Zeitung: «Wegen eines Elfmeters verliert die Schweizer Auswahl auch ihr zweites Spiel. Das ist in der neuen EM-Zeitrechnung kein Drama, verdüstert aber den Arbeitsbeginn des Nationaltrainers Vladimir Petkovic. – Es war aus Schweizer Optik kaum zu glauben, aus welcher Lage heraus der Gegner zum Torschuss kam, der den Sieg bedeutete, weil danach nur noch Wirrungen folgten. – Wegen der verwässerten EM-Qualifikation, in der sich die beiden Gruppenersten für die Endrunde qualifizieren und der Gruppendritte eine Barrage-Chance hat, hält sich der Schaden für die Schweizer im Rahmen. In anderen Zeiten wären sie bereits erheblich unter Druck gewesen.»
Aargauer Zeitung: «Und jetzt, Herr Petkovic? Zwei Spiele, zwei Niederlagen, der Horror-Start für den neuen Nationaltrainer ist Tatsache. – Auf Petkovic und die Schweiz warten schwierige Tage. Es gilt, Einiges aufzuarbeiten. Das Spiel in San Marino am kommenden Dienstag wird nun bereits zum Charaktertest. Wer hätte das anfangs September gedacht? Dass ein Sieg gegen den 208. und letzten (!) der Fifa-Weltrangliste Pflicht ist, versteht sich von selbst. Gelingt das nicht, wird sich der leise Sturm der Entrüstung in einen Orkan verwandeln.»
Berner Zeitung: «Nach der Pause geht kaum noch etwas. Die Schweizer enttäuschen in Maribor im zweiten Qualifikationsspiel zur Euro 2016 gegen Slowenien in der zweiten Halbzeit, ausser ein paar Halbchancen gelingt ihnen nichts. – Will die Schweiz im übernächsten Sommer in Frankreich an den kontinentalen Festspielen dabei sein, muss sie sich eklatant steigern, defensiv die Fehler minimieren und offensiv entschlossener agieren.»
Landbote: «Eine »unmögliche« Niederlage- Die ersten Spiele der Amtszeit von Vladimir Petkovic wachsen sich zum kapitalen Fehlstart aus. Dem 0:2 gegen England liess die Schweiz im zweiten EM-Match ein 0:1 gegen schwache Slowenen folgen. – Und gestern wäre ein 1:0 für die Schweiz relativ früh mindestens so möglich und mutmasslich so wegweisend gewesen wie vor zwei Jahren. Aber wer kein Tor schiesst, kann nicht gewinnen. Und manchmal verliert er dann gar einen Match, den zu verlieren »unmöglich« scheint.»
Neue Luzerner Zeitung: «Mit Petkovic im Sinkflug – Die Schweiz bezieht mit einem 0:1 in Slowenien die zweite Niederlage im zweiten Spiel der EM-Qualifikation. Und das gegen einen Gegner, gegen den man eigentlich gar nicht verlieren kann. Nun ist des Trainers Image angekratzt. Wenn er gegen den Fussballzwerg San Marino am nächsten Dienstag nicht den ersten Sieg mit der Schweiz einfahren kann, ist er als Nationaltrainer praktisch gescheitert.»
20 Minuten: «Beste Chancen nicht genutzt: Fehlstart der Nati ist perfekt – Eine unnötige Niederlage ist ein Pleonasmus wie ein weisser Schimmel oder eine runde Kugel. Aber dieses 0:1 in Maribor war so überflüssig wie ein Kropf.»