Simon Ammann erfüllt beim Heim-Grand-Prix in Einsiedeln die Erwartungen nicht. Das Schweizer Bestresultat liefert Gregor Deschwanden als Elfter ab.
Ammanns Sprünge vor dem Wettkampf schürten die Hoffnungen auf einen Coup. Der Schweizer legte in der Qualifikation mit 115,5 m die Bestweite in den Hang. Dies bewog den Lokalmatadoren zu einem Poker. Er liess im ersten Umgang den Anlauf verkürzen. Allerdings erreichte er mit 109,5 m nicht die gemäss Reglement geforderten 95 Prozent der Hillsize, was in Einsiedeln 111 m entspricht. Somit erhielt der vierfache Olympiasieger nicht wie erhofft eine Punktgutschrift. Mit der Landung (3mal 17,0) vergab der Toggenburger zum wiederholten Mal wichtige Zähler, die ihn wegen der engen Abstände mehr als fünf Ränge nach hinten schoben.
In der Reprise ging dann gar nichts mehr. 107 m mit einer missglückten Landung (3mal 16,0) liessen Ammann auf Platz 28 abrutschen. So schlecht war der 34-Jährige bei seiner zehnten Teilnahme beim GP Einsiedeln noch nie klassiert.
Auch Gregor Deschwanden verliess die Schanze mit einem negativen Eindruck. Als Fünfter des ersten Durchgangs hätte es der Luzerner in der Hand gehabt, sein Grand-Prix-Bestresultat (Rang 7 2014 in Almaty) zu verbessern. Auf 113,5 m liess der 24-Jährige 110 m folgen und wurde auf Platz 11 durchgereicht.
Das Podest in Einsiedeln war hochklassig besetzt. Der Deutsche Severin Freund setzte sich mit 0,5 Punkten vor dem Slowenen Peter Prevc durch. Die beiden hatten sich vergangenen März in Planica (Sln) ein Hitchcock-Finale um den Gewinn des Gesamtweltcups geliefert. Auch damals hatte der Deutsche die Nase vorne gehabt. Der Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (Pol) stieg als Dritter aufs Podest. Die Bestweite im Finale legte sein Landsmann Dawid Kubacki (116 m) in den Hang. Mit einer Landung in arger Rücklage vergab er den Sieg.