Schweizer solidarische mit Alleinerziehenden und Behinderten

In der Schweiz müsste mehr getan werden für Alleinerziehende und für behinderte Menschen. Dieser Ansicht sind in einer repräsentativen Umfrage in der Deutschschweiz und der Romandie mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 56 respektive 52 Prozent.

Alleinerziehende Mutter mit ihren zwei Kindern (Archiv) (Bild: sda)

In der Schweiz müsste mehr getan werden für Alleinerziehende und für behinderte Menschen. Dieser Ansicht sind in einer repräsentativen Umfrage in der Deutschschweiz und der Romandie mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 56 respektive 52 Prozent.

4 beziehungsweise 2 Prozent finden, dass diese Personengruppen eher zu viel Hilfe erhalten. Ganz anders ist das Bild, wenn von Asylsuchenden gesprochen wird: 35 Prozent der 1007 Befragten sind der Ansicht, dass „heute eher zu viel gemacht wird“. Nur 14 Prozent finden, dass Asylsuchende mehr unterstützt werden sollten.

Hoch in der Gunst stehen auch Jugendliche – für sie sollte in den Augen von 42 Prozent der Befragten mehr getan werden – sowie ältere Menschen (37 Prozent) und psychisch Kranke (36 Prozent).

Geht es um Arbeitslose, so ist die Solidarität in Gebieten mit höherer Arbeitslosigkeit grösser: Romands und Städter finden häufiger, dass für Arbeitslose mehr getan werden müsste, als Deutschschweizer und Menschen vom Land. Zudem zeigen sich weniger gut Ausgebildete gegenüber Arbeitslosen weniger solidarisch.

Wirtschaft soll solidarisch sein

Der Staat tut in den Augen einer Mehrheit der Befragten genug für die verschiedenen Gruppen von Benachteiligten. 28 Prozent finden aber, der Staat sollte mehr Hilfe leisten. Etwa ein Drittel (36 Prozent) denken, dass die Bevölkerung mehr tun sollte, und 43 Prozent möchten von der Wirtschaft mehr Solidarität erleben.

Allerdings sind die Forderungen je nach Alter, Bildungsstufe und Bevölkerungsgruppe unterschiedlich laut: 18- bis 39-Jährige verlangen deutlich mehr Hilfeleistung von Wirtschaft, Bevölkerung und Staat als über 65-Jährige. Westschweizer rufen öfter nach zusätzlicher Hilfe vom Staat als Deutschschweizer.

Menschen in städtischen Räumen verlangen von der Wirtschaft häufiger Solidarität als die Bevölkerung auf dem Land. Frauen erwarten von Mitmenschen mehr zusätzliche Unterstützung für Benachteiligte als Männer.

Hilfsbereitschaft dürfte abnehmen

Über ein Drittel der Bevölkerung (34 Prozent) wünscht sich im Allgemeinen mehr Hilfsbereitschaft. 8 Prozent finden, dass heute eher zu viel gemacht wird, und 54 Prozent sind der Ansicht, dass die Hilfsbereitschaft gleich bleiben sollte.

43 Prozent erwarten, dass die Solidarität mit Benachteiligten in der Zukunft abnehmen wird. 39 Prozent rechnen derweil damit, dass weiterhin im heutigen Rahmen Unterstützung geleistet wird.

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