Die Schweizerinnen und Schweizer zeigen sich ausserordentlich solidarisch mit den Opfern des Krieges in Syrien. Seit August 2012 haben sie 51,5 Millionen Franken gespendet – so viel wie noch nie für Kriegsopfer, wie die Glückskette am Donnerstag mitteilte.
Mit den Spenden seien bis jetzt 78 Projekte von elf Nichtregierungsorganisationen (NGOs) unterstützt worden. 820’000 Menschen hätten insgesamt von dem Geld profitiert.
Die Summe von 51,5 Millionen Franken sei die höchste je gesammelte für Opfer eines Konflikts, schreibt die Glückskette. Sie übersteige auch die 49 Millionen Franken, welche Ende der 90er Jahre für die Opfer des Kosovokrieges gesammelt worden seien.
Die Glückskette setzt die Gelder einerseits direkt in Syrien und den Nachbarländern ein, wo sich die meisten vom Krieg Geflüchteten aufhalten. Andererseits unterstützt die Organisation seit September 2015 auch jene Flüchtlinge, welche über die Balkanroute nach Europa zu gelangen versuchen.
Essen und medizinische Versorgung
240’000 Flüchtlinge in Griechenland, Mazedonien und Serbien profitierten von den Projekten der Partnerorganisationen, schreibt die Glückskette. Die NGOs verteilten Essen und Trinken, Hygieneartikel, Decken und Wintersachen. An der Grenze von Griechenland zu Mazedonien, wo derzeit tausende Flüchtlinge gestrandet sind, versorgten sie die Menschen auch medizinisch.
In Syrien, sowie im Libanon, Jordanien, Irak und der Türkei würden vor allem «Cash»-Projekte finanziert, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Flüchtlinge könnten sich darüber mit lebensnotwendigen Gütern eindecken.
Zudem unterstütze die Glückskette dort Gesundheits- und Wohnprogramme oder Therapien für traumatisierte Kinder. 13 der insgesamt 65 finanzierten Projekte seien noch im Gang; sie würden dort 580’000 Menschen zu Gute kommen.
Der Konflikt in Syrien gehe nun in sein sechstes Jahr und eine politische Lösung zeichne sich nicht ab, schreibt die Glückskette. Die Nothilfe müsse darum ergänzt werden mit Projekten, welche den Flüchtlingen helfen, selbst für sich zu sorgen. Um herauszufinden wie das getan werden könne, habe die Glückskette kürzlich eine Studie in Auftrag gegeben.