Die Schweizer Springreiter überzeugen im ersten von drei Qualifikationsumgängen für den Final der Top 35 am Freitag. Das Quartett liegt auf Kurs.
«Der Parcours war happig, schwerer als erwartet», sagte Janika Sprunger. Sie ritt als Erste der Schweizer Equipe ins Karree und zeigte mit Bonne Chance gleich einen Blankoritt. Romain Duguet leistete sich im Sattel von Quorida de Treho einen Fehler am Bidet-Oxer. «Ich ritt zu wenig genau an, es war mein Fehler», meinte der gebürtige Franzose. Martin Fuchs im Sattel von Clooney gab sich zuversichtlich: «Ich bin froh, dass es heiss geworden ist. Clooney ist nun viel ruhiger und konzentrierter.» Der eine Abwurf störte den 24-jährigen Zürcher bei seiner Olympia-Premiere nicht. Steve Guerdat und Nino zeigten einen souveränen Nullfehler-Ritt.
Die Resultate vom Sonntag gelten für die besten Reiter primär als Standortbestimmung. Sowohl vor den zwei Umgängen der Teamwertung vom Dienstag und Mittwoch sowie dem Einzel-Final wird das Score wieder auf null gesetzt. Will heissen: Wer am Sonntag höchstens einen Abwurf zu verzeichnen hatte, ist weiterhin klar auf Kurs für den Einzelfinal. Die Qualifikations-Wertungen zwei und drei bilden die Umgänge der Teamwertung.
Das deutsche Team musste in letzter Minute einen Wechsel vornehmen. Marcus Ehnings Schimmel Cornado hatte sich beim Training vertreten. Das Paar wurde ausgetauscht. Den Platz in der Mannschaft übernahm Meredith Michaels-Beerbaum mit Fibonacci. Der Wechsel bedeutet keine Schwächung der deutschen Equipe. Wie die Schweiz mit Paul Estermann ist sie beim Reserve-Duo stark besetzt.
Bereits in den Tagen zuvor hatte Simon Delestre mit Ryan Forfait gegeben. Die Franzosen hatten Glück im Unglück, denn auch Pénélope Leprevost mit Flora de Mariposa schien kurze Zeit fraglich. Bei einem weiteren Ausfall wären die Mitfavoriten ohne Streichresultat ins Rennen um Mannschaftsgold gestiegen. Leprevost stürzte zudem am Sonntag vom Pferd. Im Einzel ist sie somit ausgeschieden, am Teamwettkampf darf sie aber noch teilnehmen.