Die Schweizer Tafel hat im vergangenen Jahr erneut weniger Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Die Hilfsorganisation führt dies unter anderem auf verbesserte Massnahmen gegen Lebensmittelverschwendung im Detailhandel zurück.
2016 gab die Schweizer Tafel 4074 Tonnen überschüssige aber einwandfreie Lebensmittel gratis an soziale Institutionen und armutsbetroffene Menschen ab, wie sie am Donnerstag mitteilte. Das entspricht 16 Tonnen Früchten, Gemüse und Milchprodukten, die täglich in der Schweiz verteilt werden.
Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Lieferungen um 5,7 Prozent zurück. So spendeten die Detailhändler etwas weniger Ware, weil sie mit Massnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung vorgingen.
Es gehe nicht darum, immer mehr Essen abzugeben. «Viel wichtiger ist, dass wir verteilen, was da ist», wird die Geschäftsleiterin der Schweizer Tafel, Daniela Rondelli, in der Mitteilung zitiert. Ein Teil der Lebensmittel wurde auch direkt von der Organisation Tischlein deck dich vermittelt. Dies trug ebenfalls zum Rückgang bei.
Dank einer neuen Online-Spendendatenbank, der «Food Bridge», konnten dafür zusätzliche Spender aus der Nahrungsmittelindustrie gewonnen werden. Neben der Schweizer Tafel haben auch die Organisationen Tischlein deck dich, CARL (Lausanne), Partage (Genf) sowie Table du Rhône (Wallis) Zugang zu den gespendeten Lebensmitteln.
Für die Schweizer Tafel sind 37 Kühlfahrzeuge im Einsatz. Sie fahren die rund 600 Spender an und verteilen die Lebensmittel dann an knapp 500 soziale Institutionen. In der Schweiz sind gemäss den Angaben 1,19 Millionen Menschen von Armut bedroht oder direkt betroffen.