Die Schweizer Beachvolleyballerinnen überzeugen am Major-Series-Turnier in Klagenfurt. Joana Heidrich/Nadine Zumkehr und Nina Betschart/Tanja Hüberli qualifizieren sich für die Halbfinals.
Die Olympia-Hauptprobe ist aus Schweizer Sicht schon jetzt mehr als gelungen. Heidrich/Zumkehr, welche die Schweiz in Rio zusammen mit Isabelle Forrer/Anouk Vergé-Dépré vertreten, stehen zum dritten Mal in dieser Saison in einem Halbfinal, allerdings zum ersten Mal überhaupt in ihrer bald vierjährigen gemeinsamen Karriere bei einem Turnier der höchstdotierten Kategorie.
Heidrich/Zumkehr schlossen bereits die Gruppenphase im 1. Rang ab. Nach Siegen über die Russinnen Jewgenja Ukolowa/Jekaterina Birlowa (21:16, 21:10) und die Spanierinnen Liliana Fernandez/Elsa Baquerizo (21:17, 21:17) treffen die Zürcherin und die Bernerin nun am Samstag in den Halbfinals auf die als Nummer 13 gesetzten Argentinierinnen Ana Gallay/Georgina Klug.
Auf ein deutsches Duo, die in Klagenfurt topgesetzten Europameisterinnen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst, treffen im anderen Halbfinal Betschart/Hüberli. Betschart und Hüberli befinden sich seit Wochen in ausgezeichneter Form. Nach zwei 5. Rängen an den Turnieren im polnischen Olsztyn und im kroatischen Porec stiess das talentierte Duo nun erstmals in die Top 4 vor.
Die mehrfache Junioren-Weltmeisterin und ihre ebenfalls aus der Zentralschweiz stammende Blockpartnerin überstanden zwei K.o.-Runden, ehe sie ihrem Viertelfinal gegen die Tschechinnen Marketa Slukova/Barbora Hermannova Forfait gewannen. Betschart/Hüberli waren das einzige Duo in den Viertelfinals, das sich nicht für Rio qualifizierte.
Auch Forrer/Vergé-Dépré überzeugten in Klagenfurt mit ihrem 5. Rang. Im Viertelfinal gegen Ludwig/Walkenhorst, die in Rio zu den Mitfavoritinnen auf die Goldmedaille gehören, mussten sie sich nach drei Sätzen 19:21, 21:10, 18:20 geschlagen geben. Im entscheidenden dritten Satz vergaben Forrer/Vergé-Dépré fünf Matchbälle, ehe die Deutschen gleich ihren ersten zum Sieg verwerteten.
Nach dem enttäuschenden Heimturnier von Gstaad, wo keines der drei Teams die Achtelfinals erreicht hat, kommt der Aufschwung eine Woche vor dem Beginn der Olympischen Spiele gerade richtig. Auch wenn mehrere für Rio qualifizierte Teams in Klagenfurt auf einen Start verzichteten (unter anderen jene aus Brasilien, Kanada und den USA), geht das Turnier als erfolgreichstes in die Geschichte des Schweizer Frauen-Beachvolleyballs ein. Drei Teams in den Viertelfinals eines World-Tour-Events, zwei in den Halbfinals eines Majors – das hat es beides davor noch nie gegeben.