Sie wollten tagelang in der Luft bleiben und in ihren Gasballons Tausende Kilometer zurücklegen. Doch nur das Ballonfahrer-Team aus der Schweiz schaffte es am Mittwoch bis nach Griechenland und gewann mit einer Strecke von 1803,5 Kilometern den Wettbewerb.
«Nach gut 58 Stunden und 1800 Kilometern sind wir wohlbehalten auf Mutter Erde zurückgekehrt. Weltmeister im Langdistanz-Gasballonfahren, was für ein Titel», schrieben die Sieger Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger auf ihrem Blog.
Die beiden Favoriten der Gasballon-Weltmeisterschaft aus Deutschland und Frankreich mussten wegen eines Gewitters schon in Frankreich aufgeben. Beim Gordon-Bennett-Cup geht es darum, mit den wasserstoffgefüllten Ballons eine möglichst weite Strecke zurückzulegen. Gestartet waren die 24 Ballons in der Nacht zum Montag in Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet.
Im nächsten Jahr organisiert der Kanton Freiburg den internationalen Ballonsportwettbewerb Gordon-Bennett-Cup. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 16. September 2017 auf dem Flugplatz Epagny am Fusse des Schlosses Greyerz statt.
Am Bennett-Cup nehmen jedes Jahr die erfahrensten Gasballonfahrer der Welt teil. Das Zweierteam, das bei seiner Landung die grösste Entfernung zum Startpunkt erreicht hat, ist Sieger. Gemessen wird in gerader Linie vom Start- zum Zielpunkt.
Erstmals 1906 ausgetragen
Der Wettbewerb wurde erstmals 1906 in Frankreich und seither in zahlreichen anderen Ländern ausgetragen. Auch die Schweiz war bereits zweimal Gastgeberin. 2009 fand die Veranstaltung im Kanton Genf statt, 2012 im Kanton St. Gallen.
Der Namensgeber, Gordon Bennett, war ein amerikanischer Zeitungsverleger. Bennett galt als Sportenthusiast. Er begeisterte sich für das Ballonfahren, Regattasegeln, für Polo und Automobilsport. Im reifen Alter von 73 Jahren heiratete er die Baroness de Reuter, die Tochter des Gründers der Nachrichtenagentur Reuters.