Ein Jahrhundert nach dem Bau des gemeinsamen Wasserkraftwerks Augst-Wyhlen am Rhein wollen Energieversorger aus der Schweiz und Deutschland noch enger zusammenarbeiten. An einem Festakt betonten die Redner aus beiden Ländern die gute, grenzüberschreitende Kooperation.
Das Zwillingskraftwerk Augst-Wyhlen stehe für eine fruchtbare grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland sowie für eine zuverlässige Versorgung mit nachhaltig produzierter Energie, sagte Bundesrätin Doris Leuthard am Donnerstag am Festakt im südbadischen Grenzach-Wyhlen.
Besser könnten die Voraussetzungen für die Fortsetzung dieser hundertjährigen Erfolgsgeschichte kaum sein, hielt die Vorsteherin des Eidgenössisches Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (EVED) fest.
Das Rheinkraftwerk Augst-Wyhlen wurde in den Jahren 1908 bis 1912 gemeinsam von den beiden Ländern errichtet und wird seither von ihnen betrieben. Nach Angaben der Betreiber versorgt es mehr als 120’000 Haushalte in Deutschland und der Schweiz mit Strom.
Ein gemeinsam bewirtschaftetes Stauwehr verbindet die beiden Kraftwerke. Die Anlage in August BL gehört seit 1988 der Kraftwerk Augst AG.
Aktionäre sind die AEW Energie AG (80 Prozent) und der Kanton Basel-Landschaft (20 Prozent). Das Kraftwerk produzierte während 80 Jahren Strom für die Stadt Basel. Das Kraftwerk Wyhlen ist im Besitz der deutschen Energiedienst-Gruppe.
Energiewende bedingt Kooperation
Das Zwillingskraftwerk sei Ausdruck einer guten Partnerschaft, hielt auch der Aargauer Regierungsrat Peter C. Beyeler fest. Über den Rhein hinweg würden das Bundesland Baden-Württemberg und der Aargau eine gemeinsam Region bilden. Die Zusammenarbeit sei erfolgreich, transparent und verlässlich.
Die Energiewende erfordere eine Kooperation über nationale Grenzen hinweg, sagte der Vorsitzende des Stromversorgers Energiedienst, Martin Steiger, am Festakt. Als Beispiel nannte er Wasserkraftwerke.
Der Wasserkraft komme bei der Energiewende eine grosse Bedeutung zu, sagte Baden-Württembergs Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid. Um den Bau grosser Anlagen möglich zu machen, seien Kooperationen gefragt. Der Rhein spiele bei der Stromproduktion eine wichtige Rolle.