Die Ausgaben für Werbung sind im vergangenen Jahr in der Schweiz leicht gestiegen: Die Unternehmen gaben für Inserate, Radio- und Fernsehspots insgesamt knapp 4,7 Mrd. Franken aus. Im Vergleich zum Jahr 2010 entspricht dies einem Plus von 0,8 Prozent.
Trotzdem lagen die letztjährigen Werbeumsätze 6,4 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, wie die Stiftung Werbestatistik Schweiz am Freitag bekannt gab. Die starken Werbejahre von 2006 bis 2008 hätten den 10-Jahres-Durchschnitt nach oben getrieben. In der Statistik nicht berücksichtigt wurde die Online-Werbung.
Am stärksten zulegen konnte mit einer Zuwachsrate von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr die Fernsehwerbung. Vor allem die ausländischen Werbefenster hätten mit einem Plus von 27,7 Prozent zu diesem Wachstum beigetragen, sagte Urs Wolfensberger von der WEMF an einer Medienkonferenz in Bern.
Aber auch die privaten und öffentlich-rechtlichen Schweizer Sender verzeichneten höhere Werbeumsätze. Die gesamte Fernsehwerbung lag letztes Jahr 24,2 Prozent höher als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
In die Fernsehwerbung (ohne Sponsoring) flossen allerdings nur rund 15 Prozent der Werbeausgaben. Den Löwenanteil an den Werbeumsätzen erwirtschafteten mit 43 Prozent noch immer die Printmedien; auf die Direktwerbung entfiel 22 Prozent. Als Direktwerbung gelten etwa Werbebriefe, Prospekte und Kataloge, welche den Konsumenten direkt erreichen.
Anteil der Gratispresse stabil
Die Inserateeinnahmen der Schweizer Presse blieben mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent praktisch auf Vorjahresniveau. Die Einnahmen aus den Stelleninseraten gingen allerdings um 12,9 Prozent zurück. Bei den kommerziellen Anzeigen habe es hingegen einen Zuwachs gegeben, sagte Wolfensberger.
Knapp die Hälfte der Printwerbung entfiel erneut auf die Tagespresse. Die Gratispresse konnte erstmals nicht mehr weiter zulegen: Ihr Anteil an der Printwerbung betrug wie im Vorjahr 22,8 Prozent.
Die Radiowerbung legte gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent zu. Deutlich zurück gingen hingegen die Werte für Kinowerbung (-16,4 Prozent) und Inserate im Teletext (-12,0 Prozent).