Die Schweizer Grossunternehmen erwarten zwar eine Konjunktureintrübung. Dennoch wollen sie gemäss einer Studie von EY vermehrt in Zukäufe investieren. Megadeals sind gemäss des Beratungsunternehmens jedoch nicht geplant.
60 Prozent der 25 befragten Grossunternehmen in der Schweiz wollen in den nächsten zwölf Monaten eine Übernahme tätigen, wie EY in einer Medienmitteilung vom Montag schreibt. Das sei der höchste Wert seit dem Rekord vom Herbst 2014, als 80 Prozent der Befragten Zukäufe planten. Vor einem halben Jahr lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent. Weltweit ist der Anteil seit April von 50 auf 57 Prozent gestiegen.
EY erklärt den gewachsenen Übernahme-Appetit mit dem Wunsch der Unternehmen, sich besser zu positionieren. Mit Zukäufen versuchten sie auf neuen Märkten Fuss zu fassen und ihr Portfolio sinnvoll zu ergänzen, heisst es in der Mitteilung. Gleichzeitig verkauften viele Unternehmen Teilbereiche, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehörten. Auf dem Transaktionsmarkt sei derzeit darum auch viel Bewegung zu verzeichnen.
Die gestiegenen Übernahmegelüste kontrastieren dabei mit den Konjunkturerwartungen, die pessimistischer ausfallen. So erwartet ein Drittel der befragten Schweizer Grossunternehmen eine Eintrübung der Weltkonjunktur. Bei der vorausgegangenen Befragung im April waren es nur knapp ein Viertel. Weltweit geht gemäss EY knapp jedes vierte Unternehmen von einer Verschlechterung der Wirtschaftslage aus.