Die Schweizer Winzer erwarten nicht nur einen sehr guten Jahrgang 2015 – sie beginnen dieses Jahr auch rund zwei bis drei Wochen früher mit der Ernte. Das macht der warme Sommer möglich. In der Romandie ist gar ein Rekord-Jahrgang denkbar.
In einzelnen Weinbergen hat die Lese bereits begonnen, wie Robin Haug, Geschäftsführer des Branchenverband Deutschschweizer Wein am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Die meisten Winzer begännen aber nächste oder übernächste Woche mit der Weinlese.
«Normalerweise werden die Trauben erst Mitte oder Ende September geerntet», sagte Haug. Der warme Sommer habe dafür gesorgt, dass die Lese dieses Jahr zwei bis drei Wochen früher stattfinde als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Dieses Jahr hätten die Winzer überdies weniger mit der schädlichen Kirschessigfliege oder Pilzerkrankungen der Rebstöcke zu kämpfen gehabt. Deshalb würden nicht nur Weine von guter Qualität, sondern auch gute Erträge erwartet.
«Exzellenter Wein»
Die Bedingungen seien gegeben für einen «exzellenten, vielleicht sogar aussergewöhnlich guten Wein», sagte auch Jean-Laurent Spring, Chef der Gruppe Weinbau bei der Forschungsanstalt Agroscope. Die Trauben seien gesund und die Beeren klein, was auf eine gute Qualität hinweise. 2015 könne sogar ein Rekord-Jahrgang werden.
«Das wird ein sehr schöner Jahrgang, vergleichbar mit jenem von 2003 bei der Reife und dem Zuckergehalt, aber besser in Bezug auf die Säure», sagte Pascal Wuillamoz, Verantwortlicher für den Weinbau im Kanton Waadt. Die Westschweizer Winzer erwarten allerdings, dass die Ernte etwas kleiner ausfallen wird als vergangenes Jahr.
Auch die Tessiner Winzer beginnen heuer etwas früher mit der Ernte. Die Trauben im Tessin seien nach vielen sonnigen Wochen in einem sehr guten Zustand, sagte Andrea Conconi, Direktor von «Ticinowine», bereits vergangene Woche. Der Interessenverband der Tessiner Weinbauern rechnet aber nicht mir einer Rekordernte.