Die Schweizer Degenfechter fühlen sich bereit. Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen in London 2012 soll die Medaillenvergabe in Rio de Janeiro mit Schweizer Beteiligung erfolgen.
Degen-Teamleader Max Heinzer zeigte sich bei einem Medientermin der Degenfechter in Rio de Janeiro dankbar für die Beachtung des Schweizer Fechtsports in der jüngeren Vergangenheit. Und er war auch ein wenig stolz, dass er vor Olympia noch einen namhaften Sponsor aus der Sportwelt gewinnen konnte.
«Mein offensiver Fecht-Stil passt zur neuen Zusammenarbeit mit einem bekannten Getränkehersteller. Doch mein Hauptziel bleibt nicht, mit meinem Sport möglichst viel Geld zu verdienen. Der Spass ist wichtiger. Ich fechte seit 23 Jahren und das mache ich seither gerne spektakulär.»
Der Fechtsport sei spannend und unberechenbar. «Die Weltrangliste ist keine Bibel. Es sind hier nur Startnummern. Jeder aus diesem Tableau kann das Startgefecht gewinnen.» Technisch, taktisch und körperlich fühlt sich Heinzer seit seiner ersten Olympia-Teilnahme 2012 in London verbessert.
Reifeprozess des Teams
Dasselbe kann auch Fabian Kauter von sich behaupten. Für Kauter hat das Team seit der Ernennung von Gianni Muzio vor zwei Jahren zum Chef-Nationaltrainer einen erfolgreichen Prozess vollzogen. «Wir waren ehrlich zueinander. Gianni verlangte, dass wir Gefühle zeigen. Man musste auch Schwächen vor den Teamkollegen zeigen, obschon man sich immer stark zeigen will.»
Mit Benjamin Steffen zählt auch die Nummer 3 im Schweizer Team noch zu den Top 15 der Welt. Und Peer Borsky wird von Kauter als herausragender Einspringer im Team geschildert.
Der Teamwettbewerb der Männer steht zum Abschluss am Sonntag in einer Woche im Programm. Das Degen-Einzel der Männer wird am Dienstag ausgetragen.
Die Walliserin Tiffany Géroudet wird am Samstag bei ihrer zweiten Olympia-Teilnahme die Fechtkonkurrenzen aus Schweizer Sicht eröffnen. «Ich habe die Qualifikation über den Gewinn des Zonenturniers geschafft. Das gibt mir Selbstvertrauen. Weil dieses Durchkommen im direkten K.o.-System auch hier gefragt sein wird», sagt die Einzel-Europameisterin von 2011.