Schweizerinnen stehen im Halbfinal

Die Schweizer Eishockeyanerinnen stehen erstmals bei Olympischen Spielen im Halbfinal. Das Team von René Kammerer setzt sich im Viertelfinal gegen Gastgeber Russland 2:0 durch.

Switzerland's Lara Stalder (7) is congratulated by teammate Angela Frautschi (11) after scoring as Swiss players celebrate on the team bench during the third period of their women's ice hockey quarter-final play-off game against Russia at the 2014 Sochi W (Bild: Reuters/LASZLO BALOGH)

Die Schweizer Eishockeyanerinnen stehen erstmals bei Olympischen Spielen im Halbfinal. Das Team von René Kammerer setzt sich im Viertelfinal gegen Gastgeber Russland 2:0 durch.

Nach den Plätzen 7 (2006) und 5 (2010) sind die Schweizerinnen damit im schlechtesten Fall im 4. Rang klassiert und besitzen die Chance, nach WM-Bronze 2012 zum zweiten Mal an einem Grossanlass einen Podestplatz zu erreichen. Das Game-Winning-Goal für die SIH-Auswahl erzielte Stefanie Marty in der 11. Minute, wobei Phoebe Stanz gute Arbeit vor dem russischen Gehäuse leistete. Die in Schweden bei Linköping spielende Stürmerin hatte bereits das 3:3 gegen Finnland erzielt. 21 Sekunden vor dem Ende machte Lara Stalder mit einem Schuss ins leere Tor alles klar. Es war der erste Sieg für die Schweizerinnen in Sotschi nach drei Niederlagen in der Vorrunde.

Die Führung der Kammerer-Equipe war entgegen dem Spielverlauf gefallen. Angefeuert von den enthusiastischen Zuschauerinnen hatten die Russinnen zu Beginn klar dominiert, ehe Marty mit dem zweiten Torschuss ihres Teams traf. Danach lagen die Vorteile zwar weiter eher auf Seiten der Gastgeberinnen, doch kamen auch die Schweizerinnen zu guten Chancen. In der 13. Minute hätte Romy Eggimann das 2:0 erzielen müssen, in der 19. Minute vergab Stalder eine Topchance, und in der 31. Minute traf Stanz nur den Pfosten. Allerdings scheiterten auch die Russinnen dreimal an der Torumrandung.

Die eigentliche Matchwinnerin der Schweizerinnen war aber nicht Marty, sondern Florence Schelling. Die Keeperin, die bei Bülach in der 1. Liga der Männer spielt, wehrte nicht weniger als 41 Schüsse ab. Im Halbfinal bekommt es die SIH-Auswahl am Montag mit Kanada, dem dreifachen Olympiasieger, zu tun. Die beiden Mannschaften waren bereits in der Vorrunde aufeinander getroffen, wobei die klar favorisierten Nordamerikanerinnen problemlos 5:0 siegten.

Neben den Schweizerinnen hatten sich zuvor auch die Schwedinnen für den Halbfinal qualifiziert. Sie gewannen gegen Finnland 4:2.

Telegramm:

Schweiz – Russland 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)

Schaiba Arena. – 4962 Zuschauer. – SR Tottman (Gb), Björkman/Caughey (Sd/Ka). – Tore: 11. Stefanie Marty (Müller, Thalmann) 1:0. 60. (59:39) Stalder (Bullo) 2:0 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Russland, 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweiz: Schelling; Julia Marty, Frautschi; Laura Benz, Thalmann; Bullo, Altmann; Staenz, Stefanie Marty, Müller; Sara Benz, Stalder, Lutz; Eggimann, Stiefel, Forster; Nabholz, Waidacher.

Russland: Prugowa; Djubanok, Tkatschjowa; Gontscharenko, Kapustina; Schibanowa, Chomitsch; Skiba, Burina, Gawrilowa; Wafina, Dergatschjowa, Smolina; Sossina, Lebedewa, Smolenzewa; Schochina, Paschkewitsch, Schukina.

Bemerkungen: Schweiz ohne Raselli (gesperrt), Alder (überzählig) und Anthamatten (Ersatztorhüterin). Russland von 58:35 bis 59:39 ohne Torhüterin. – Schüsse: Schweiz 27 (8-11-8); Russland 41 (12-10-19).

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