Schwellenländer einigen sich auf Gründung von Entwicklungsbank

Die fünf aufstrebenden Schwellenländer (BRICS) haben sich auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank geeinigt. Die Bank soll bisherigen Plänen zufolge vor allem Infrastrukturprojekte finanzieren.

Putin (links) trifft Zuma zum BRICS-Gipfel in Durban (Bild: sda)

Die fünf aufstrebenden Schwellenländer (BRICS) haben sich auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank geeinigt. Die Bank soll bisherigen Plänen zufolge vor allem Infrastrukturprojekte finanzieren.

«Es ist geschafft», sagte der südafrikanische Finanzminister Pravin Gordhan am Dienstag nach einem Gipfeltreffen mit seinen Amtskollegen der anderen BRICS-Staaten im südafrikanischen Durban. Gordhan nannte keine Details zu der geplanten Bankengründung.

Der südafrikanische Arbeitsminister Rob Davies sagte, es werde noch an den Einzelheiten gearbeitet. «Es muss ein Prozess angestossen werden, um die weiteren Details zu klären», sagte er.

Umstritten sind unter anderem noch die Grösse der Bank, die Kriterien für die Vergabe von Geldern und der Sitz des Instituts. Es wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern, bis die Bank ihre Arbeit aufnimmt und in Konkurrenz zur Weltbank tritt.

Gemeinsame Projekte

Am Abend begannen die Präsidenten der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in Durban ihr Gipfeltreffen. Zu den Themen, die zwischen den Ländern diskutiert werden, gehören die Gründung einer Ratingagentur, eines Systems für Rückversicherungen, eines Unternehmerrats und eines Einstufungssystems für Universitäten.

Der Gastgeber, Südafrikas Präsident Jacob Zuma, hatte das Treffen zudem als Möglichkeit bezeichnet, die Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit in seinem Land anzugehen.

Der Gipfel in Durban ist der erste für Chinas neuen Staatschef Xi Jinping. In einer Rede am Montag in Tansania hob Xi die «ernsthafte Freundschaft» seines Landes mit Afrika hervor. Es sei eine Beziehung, die Afrikas «Würde und Unabhängigkeit» respektiere.

Die BRICS-Staaten umfassen 40 Prozent der Weltbevölkerung. Sie erwirtschaften zusammen ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP).

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