Die SCL Tigers wahren sich die Chancen auf den vorzeitigen Ligaerhalt. Im Spiel 4 des Playout-Finals gegen Rapperswil setzen sich die Langnauer zu Hause 7:3 durch, womit es in der Serie 2:2 steht.
Nachdem die Lakers erstmals seit Mitte Oktober zwei Partien in Folge gewonnen hatten, erhoffte sich Trainer Anders Eldebrink von seinem Team mehr Selbstvertrauen. Er sprach zudem von einer grossen Chance. In den ersten 36 Minuten (1:1) zeigten sich die Rapperswiler zumindest in der Defensive verbessert. Sie liessen nur wenig gute Torchancen der Langnauer zu, und Torhüter David Aebischer präsentierte sich sehr stilsicher. Es schien, als seien die Gäste unter der Führung von Eldebrink endlich stabiler geworden. Was dann allerdings passierte, darf in einem solch wichtigen Spiel einfach nicht vorkommen. Die Gäste reihten einen haarsträubenden Fehler an den anderen und kassierten innerhalb von 174 Sekunden vier Gegentreffer. Die Tore vom 3:1 zum 5:1 fielen in der 39. Minute innert 45 Sekunden!
Beim 1:2 verlor Derrick Walser im ersten Powerplay der St. Galler an der blauen Linie den Puck an Simon Moser, der Aebischer zwischen den Schonern erwischte. Beim 1:3 konnten Tobias Bucher und Torschütze Pascal Pelletier nach einem Pass aus dem eigenen Drittel heraus alleine auf den Rapperswiler Keeper losziehen – Lakers-Spieler Peter Sejna hatte sich im dümmsten Moment auswechseln. Beim 1:4 spielte der nach zwei Dritteln ausgewechselte Aebischer den Puck von hinter dem Tor zum Langnauer Stürmer Lukas Haas, worauf Arnaud Jacquemet in bester Fussballermanier per Absatztrick mit dem Schlittschuh reüssierte. Und das 5:1 von Claudio Moggi war ein Lehrbeispiel, wie man sich in der Defensive nicht verhält. Der frühere Weltklasse-Verteidiger Eldebrink dürften sich im falschen Film gewähnt haben.
Wie Simon Moser zeichneten sich bei den Langnauern auch Pelletier, der in der 46. Minute zum 6:1 den zweiten Shorthander der Gastgeber erzielte, und Claudio Moggi als Doppeltorschützen aus. Somit haben Simon Moser und Claudio Moggi bereits vier Treffer in dieser Serie geschossen. In der 48. Minute gelang Walser zum 2:6 ebenfalls noch das zweite persönliche Tor an diesem Abend. Mit dem 7:3 gewann erstmals in diesem «Final» ein Team mit mehr als einem Tor Unterschied.
Auf Grund der peniblen Leistung verpassten es die Lakers, erstmals in dieser Saison drei Spiele in Serie zu gewinnen. Das sagt vieles über die Inkonstanz der Rapperswiler aus.
SCL Tigers – Rapperswil-Jona Lakers 7:3 (1:1, 4:0, 2:2)
Ilfis. – 4913 Zuschauer. – SR Eichmann/Stricker, Arm/Küng. – Tore: 2. Simon Moser (McLean, Lampman) 1:0. 7. Walser (Rizzello, Gmür) 1:1. 37. (36:02) Simon Moser (Ausschluss Bucher!) 2:1. 39. (38:11) Pelletier (Bucher, Simon Moser) 3:1. 39. (38:26) Jacquemet (Haas) 4:1. 39. (38:56) Claudio Moggi (Sandro Moggi) 5:1. 46. Pelletier (Ausschluss El Assaoui!) 6:1. 48. Walser (Gmür/Ausschluss El Assaoui) 6:2. 49. Claudio Moggi (Haas) 7:2. 55. Sven Berger (Camichel, Nils Berger) 7:3. – Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Sandro Moggi) gegen die SCL Tigers, 2mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: McLean; Earl.
SCL Tigers: Giovannini; Popovic, Lampman; Simon Lüthi, Reber; El Assaoui, Lardi; Christian Moser; Pelletier, McLean, Simon Moser; Jacquemet, Froidevaux, Haas; Sandro Moggi, Bucher, Claudio Moggi; Leblanc, Adrian Gerber, Genazzi; Brunner.
Rapperswil-Jona Lakers: Aebischer/Müller (ab 41.); Walser, Gmür; Geiger, Sven Berger; Geyer, Camperchioli; Marzan; Kolnik, Wichser, Earl; Riesen, Burkhalter, Sejna; Jörg, Camichel, Nils Berger; Neukom, Hürlimann, Rizzello; Thibaudeau.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Rytz (verletzt), Lindemann (krank) und Bomersback (überzähliger Ausländer). Rapperswil-Jona Lakers ohne Welti, Camenzind, Winkler (alle verletzt), Desmarais und Kesä (überzählige Ausländer). – Pfosten-/Lattenschüsse: 10. Sejna, 30. Kolnik.