Schweizer KMUs exportieren nach wie vor am meisten Güter in die Europäische Union. Doch Schwellenländer werden für diese Unternehmen immer wichtiger, besagt eine Studie der Credit Suisse.
Exportorientierte kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz werden sich längerfristig immer stärker auf Schwellenländer konzentrieren. Bis 2035 könnte sich der Anteil der Schweizer Exporte in BRIC-Staaten gar verdoppeln.
Zudem dürfte China den Nachbarn Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt als wichtigster Handelspartner ablösen. Zu diesem Schluss kommt die Grossbank Credit Suisse (CS) in ihrer Umfrage unter rund 2000 KMU für die Studienreihe «Erfolgsfaktoren für Schweizer KMU». Sie gibt erstmals eine Übersicht über die internationale Vernetzung der kleineren und mittleren Unternehmen.
Deutschland für KMUs besonders wichtig
Demnach betreiben 69 Prozent der Schweizer KMU grenzüberschreitende Aktivitäten. Diese machen rund ein Fünftel der Gesamtexporte aus, wie die Experten der CS schreiben.
Zwar gewinnen die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) für die KMU an Bedeutung. Nach wie vor wichtigste Exportregion bleibt aber die Europäische Union (EU), allen voran Deutschland. Die Exporte in die Eurozone dürften denn auch in den kommenden Jahren – also kurz- bis mittelfristig – stärker wachsen, als in den von der Finanzkrise gebeutelten Jahre.
Insbesondere kleine Unternehmen exportieren gemäss der Umfrage deutlich weniger in Schwellenländern und konzentrieren sich auf die Nachbarstaaten. Dies dürfe unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass die Bearbeitung dieser fernen Märkte viel Zeit, Mittel, Erfahrung und persönliche Kontakte erfordere.
Kaum bekannte Weltmarktführer
Die Umfrage führte auch zu Tage, dass sich die Schweizer KMU im teilweise verstärkten Wettbewerb gut behaupten können. Jedes zehnte Unternehmen gebe sogar an, für mindestens ein Kernprodukt globaler Marktführer zu sein, schreibt die CS.
Dies gilt insbesondere für Hersteller von Präzisionsinstrumenten. Rund 60 Prozent aller KMU aus dieser Branche gaben an, in mindestens einem Produkt ein sogenannter «Hidden Champion» zu sein.