Heftige Regenfälle im Südwesten Frankreichs haben weite Teile des berühmten Wallfahrtsortes Lourdes unter Wasser gesetzt. Der durch die Stadt fliessende Fluss Gave de Pau trat wegen der Niederschläge über die Ufer und führte zu Überschwemmungen in Unterkünften von Pilgern und auch der Wallfahrtsstätte selbst.
Mehrere hundert Besucher mussten am Samstag ihre in Flussnähe gelegenen Behausungen verlassen. Sie wurden mit Bussen in Notunterkünfte in einem Kongresszentrum und einer Sporthalle gebracht.
Aus dem sonst gemächlich dahinfliessenden Fluss Gave de Pau wurde durch die Niederschläge ein reissender Strom aus Wasser und Schlamm. Er trat an mehreren Stellen über die Ufer. In der Zufahrtsstrasse zu dem Heiligtum stand das Wasser bis zu den Fensterscheiben geparkter Autos.
Auch die Umgebung der Grotte, in der einem Hirtenmädchen 1858 die Jungfrau Maria erschienen sein soll, war einen Meter hoch überschwemmt. Sie wurde gesperrt.
„Der Platz vor der Grotte ist vollständig überflutet, der Altar steht unter Wasser“, sagte der Verwalter der Wallfahrtstätte, Thierry Castillo. Er rechnete mit „schweren Schäden“ an der Stätte, deren Beseitigung erhebliche Kosten verursachen würde.
Eine Wiedereröffnung der Pilgerstätten wird nicht vor Dienstag oder Mittwoch erwartet. Zugänglich war am Samstag lediglich noch die höhergelegene Basilika. Lourdes ist einer der bekanntesten Wallfahrtsorte der römisch-katholischen Kirche und wird jährlich von rund sechs Millionen Menschen besucht.