In der Affäre um unterschlagene Steuergelder strebt der Schwiegersohn des spanischen Königs Juan Carlos, Iñaki Urdangarín, einen Deal mit der Justiz an.
Die Anwälte des ehemaligen Handballstars und eines mutmasslichen Komplizen hatten die Anklagebehörde um Gespräche über ein mögliches Übereinkommen gebeten.
Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Palma de Mallorca am Dienstag. Der 44-jährige Ehemann der Königstochter Cristina und sein früherer Geschäftspartner Diego Torres wollen demnach die Vorwürfe der Ermittler nicht mehr abstreiten.
Nach übereinstimmenden Berichten von drei grossen Zeitungen sollen die beiden Verdächtigen bereit sein, sich als schuldig zu bekennen und sich dazu zu verpflichten, die unterschlagenen Gelder zurückzuzahlen.
Im Gegenzug solle die Justiz den Beschuldigten eine Verurteilung zu Haftstrafen ersparen und es bei Bewährungsstrafen belassen. Der Herzog von Palma steht im Verdacht, als Chef einer gemeinnützigen Stiftung staatliche Fördergelder kassiert und einen Teil davon auf private Konten abgezweigt sowie in Steuerparadiese ins Ausland geschafft zu haben.
Urdangarín war der erste Angehörige des Königshauses, der in einem Finanzskandal als Beschuldigter vor Gericht erscheinen musste. Bei seiner Vernehmung im Februar hatte er alle Vorwürfe bestritten und versucht, die Verantwortung seinem ehemaligen Geschäftspartner zuzuschieben. Er konnte den Ermittlungsrichter aber nicht von seiner Unschuld überzeugen.