Experten rechnen auch nach dem Fund der zweiten Blackbox des abgestürzten Air-Algérie-Flugzeugs mit schwierigen Ermittlungen. Sie dämpften Hoffnungen auf eine schnelle Aufklärung des Unglücks in Mali.
Experten rechnen auch nach dem Fund der zweiten Blackbox des abgestürzten Air-Algérie-Flugzeugs mit schwierigen Ermittlungen. Sie dämpften Hoffnungen auf eine schnelle Aufklärung des Unglücks in Mali, bei dem alle 118 Menschen an Bord ums Leben kamen, darunter 54 Franzosen, vier Deutsche und eine Schweizerin.
Am Unfallort in Mali fanden Soldaten der UNO-Mission am Wochenende den zweiten Flugdatenschreiber. Die Absturzstelle in dem westafrikanischen Land ist inzwischen abgesichert, die ersten Ermittlerteams sind eingetroffen.
Es sei noch zu früh, um irgendwelche Hypothesen aufstellen zu können, sagte der Direktor des französischen Amts für Unfallanalysen (BEA), Rémi Jouty. Die Datenträger werden höchstwahrscheinlich nach Frankreich geschickt, um dort analysiert zu werden, wie der Behördenleiter erklärte. Die malischen Behörden hätten um die BEA-Hilfe gebeten.
Bereits am Samstag trafen die ersten französischen Unfallermittler an der Absturzstelle in der Region Gossi in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso ein, darunter auch zwei BEA-Experten.
Der französische Präsident François Hollande empfing die Angehörigen der 54 französischen Toten im Élysée-Palast in Paris. Die Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer mit Trauerbeflaggung an allen öffentlichen Gebäuden an. Ab Montag sollten die Fahnen auf Halbmast hängen.
Identifizierung der Leichen in Frankreich
Im Gedenken an die Opfer will Hollande am Unglücksort eine Stele errichten lassen. Zudem kündigte er an, dass alle 118 Toten nach ihrer Identifizierung nach Frankreich übergeführt werden sollen.
Allerdings verlangt Algerien hierzu eine Klarstellung. Aussenminister Ramtane Lamamra sei in Kontakt mit seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius, sagte ein Sprecher des algerischen Aussenministeriums der algerischen Nachrichtenagentur.
Da das Flugzeug völlig zerstört ist, gehen Experten davon aus, dass die Identifizierung der menschlichen Überreste mehrere Wochen dauern wird. Die Air-Algérie-Maschine – ein Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas MD-83 – war 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, abgestürzt – möglicherweise wegen schlechten Wetters.