Der Schwingsport verliert eine seiner prägendsten Figuren. Der legendäre Karl Meli ist im Alter von 73 Jahren in Winterthur verstorben.
Der Veltheimer war einer der erfolgreichsten und populärsten Schwinger aller Zeiten. 1961 in Zug und 1964 in Aarau wurde Meli Schwingerkönig, zwei Jahre später wurde er im Schlussgang von Rudolf Hunsperger entthront. Als Einziger gewann der Turnerschwinger zwei Mal den Kilchberger Schwinget, die Marke von neun eidgenössischen Kränzen wird wohl ein Rekord für die Ewigkeit bleiben.
Meli, dessen sportliches Vermächtnis seit 2003 im Schwingermuseum im Restaurant Sternen seiner Tochter Irène in Winterthur ausgestellt ist, wird auch wegen seiner explosiven Kurzzüge und seiner risikoreichen Schlugg-Angriffe in Erinnerung bleiben. Zwischen 1956 und dem Rücktritt nach dem Kilchberger 1978 als 40-Jähriger verpasste er an 125 Kranzfesten ein einziges (!) Mal einen Kranzgewinn – weil er verbotenerweise den Kampfrichtern über die Schultern auf die Notenblätter geschielt hatte.