Knapp drei Wochen nach dem rätselhaften Verschwinden von 103 Schafen im Oberwallis sind sechs der Tiere in Italien gefunden worden. Der Verbleib der anderen 97 Schafe ist ungewiss. Zwei italienische Schafhalter sollen den Diebstahl gestanden haben.
Die offenbar in armen Verhältnissen lebenden Schafhalter gaben an, mit den gestohlenen Schafen Schulden beglichen zu haben, wie die Stiftung ProSpecieRara mitteilte. Sie bestätigte damit Berichte verschiedener Medien am vergangenen Wochenende, darunter des Oberwalliser Radiosenders «rro».
Drei Saaser Schäfer konnten in Begleitung von italienischen Wildhütern südlich von Domodossola sechs Schafe identifizieren. Die Tiere konnten jedoch noch nicht in die Schweiz zurückgebracht werden.
Die Schafe hatten am 12. September beim traditionellen Alpabgang gefehlt. Betroffen war die seltene Rasse der «Saaser Mutten», von denen es gemäss Schätzungen nur noch 400 bis 500 Tiere gibt.
Die Züchter hatten die Suche nach Hinweisen bereits ins italienische Grenzgebiet ausgeweitet und in beiden Ländern Anzeige erstattet. Ein Mitarbeiter eines Kraftwerks im Sömmerungsgebiet hatte gesehen, wie ein Mann mit Hunden Schafe in Richtung der Alpübergänge nach Italien getrieben hatte.
Eine offizielle Bestätigung des Fundes der sechs Schafe steht noch aus. Die Kantonspolizei Wallis wurde von den italienischen Behörden noch nicht informiert, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda hiess.