Bei einer neuerlichen Protestaktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen Ölbohrungen in der Arktis sind am Donnerstag auf einem finnischen Eisbrecher sechs Aktivisten festgenommen worden.
Die Protestierenden, die das Schiff am frühen Morgen von Schlauchbooten aus enterten, seien im Lauf des Tages in Gewahrsam genommen worden, teilte die schwedische Polizei mit. Gegen sie werde unter anderem wegen unerlaubten Betretens der „Nordica“ ermittelt.
Nach Behördenangaben wurde einer der Aktivisten bereits am Vormittag festgenommen. Die anderen fünf Protestierenden ketteten sich demnach zunächst auf dem Schiff fest.
Laut Greenpeace stammen die Aktivisten aus Finnland, Israel, Österreich, Schweden und Dänemark. Bereits seit März hatte Greenpeace mehrfach versucht, eine Fahrt der „Nordica“ nach Alaska zu verhindern.
Mit den Aktionen protestiert Greenpeace gegen geplante Bohrungen des niederländisch-britischen Ölriesen Shell in der Arktis, die der Eisbrecher unterstützen soll. Die US-Behörden erteilten dem Konzern im vergangenen Jahr eine Genehmigung für fünf Bohrungen in arktischen Gewässern vor der Küste Alaskas. Die Bohrungen sollen ab Juli stattfinden.
Umweltschützer verweisen auf die Gefahren von Bohrungen in der Region und auf die Schwierigkeiten, bei einem möglichen Unfall angemessen zu reagieren. Zudem sei die Region ein wichtiger Rückzugsort für bedrohte Tierarten.
Laut Greenpeace vermuten Experten in der Arktis etwa 90 Milliarden Barrel Öl, was den derzeitigen Weltverbrauch für etwa drei Jahre decken würde.