Der 22-jährige Schweizer, der Anfang 2012 in Staad SG am Bodensee einen tödlichen Raserunfall verursachte, ist zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Das Kreisgericht Rorschach stufte die Tat am Mittwoch als fahrlässige Tötung ein.
Es sprach den Raser zudem der mehrfachen Gefährdung des Lebens schuldig. Den Tatbestand der vorsätzlichen Tötung sah es nicht als erfüllt an. Laut dem vorsitzenden Richter ist nicht bewiesen, dass der Verurteilte willentlich den Tod von Menschen in Kauf nahm.
Der Verurteilte war am 17. Januar 2012 betrunken mit seinem BMW von Rorschach in Richtung Rheineck gerast. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und rammte frontal den Kleinwagen eines 53-jährigen Pizzakuriers. Dieser wurde im Wrack eingeklemmt und starb noch am Unfallort.
Der Wagen des Pizzakuriers wurde durch die Wucht des Zusammenpralls etwa 40 Meter zurückgeschleudert. Der Unfallverursacher und sein Mitfahrer kamen mit leichten Verletzungen davon. Gemäss der Unfalluntersuchung war der Raser mit 105 bis 120 km/h durch die Tempo-50-Zone gefahren.
In der Verhandlung vor dem Kreisgericht forderte die Staatsanwältin eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren und einen Schuldspruch wegen vorsätzlicher Tötung, eventuell wegen fahrlässiger Tötung. Der Verteidiger plädierte auf eine Freiheitsstrafe von höchstens vier Jahren.