Sechs-Kilo-Baby ohne Kaiserschnitt in Berlin geboren

In Berlin ist ein sechs Kilogramm schweres Baby ohne Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Die natürliche Geburt am Dienstag dauerte sieben Stunden und verlief ohne Komplikationen, wie die Klinik Charité am Freitag mitteilte.

Wonneproppen: Baby Jihad in Berlin (Bild: sda)

In Berlin ist ein sechs Kilogramm schweres Baby ohne Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Die natürliche Geburt am Dienstag dauerte sieben Stunden und verlief ohne Komplikationen, wie die Klinik Charité am Freitag mitteilte.

Der kleine Jihad wog bei der Geburt bei einer Länge von 59 Zentimetern genau 6080 Gramm. Nach Recherchen der Klinik ist in Deutschland niemals zuvor ein so schweres Kind ohne Operation geboren worden. Im Durchschnitt wiegen Neugeborene 3,5 Kilogramm.

Ärzte hatten zuvor versucht, die 40-jährige Mutter, die bereits ihr 14. Kind zur Welt brachte, von einem Kaiserschnitt zu überzeugen. „Normalerweise raten wir Müttern bei einem Schätzgewicht des Kindes von mehr als 4,5 Kilo zum Kaiserschnitt, um Komplikationen zu vermeiden“, erläuterte Chefarzt Wolfgang Henrich.

Bevor die Geburt am 22. November – fünf Tage nach dem berechneten Termin – begann, hatten die Ärzte 5,2 Kilogramm prognostiziert. Jihads Mutter, die nach Charité-Angaben 240 Kilo wiegt, hatte Schwangerschaftsdiabetes. Die Zuckerkrankheit führt ohne Disziplin bei der Ernährung häufig zu einem sehr hohen Geburtsgewicht.

„Das Kind entwickelt sehr viel Fett, weil seine Bauchspeicheldrüse viel Insulin produzieren muss“, erläutert Geburtsmediziner Henrich. Das Baby wird zwar selten als Diabetiker geboren und kann sich nach der Geburt langsam erholen. „Aber später neigen solche Kinder zu Übergewicht“, ergänzt Henrich. Das befördert das Diabetes-Risiko.

Risiken auch bei Kaiserschnitt

Die Mutter hatte bereits drei ihrer Kinder mit einem Gewicht von mehr als fünf Kilo ohne Probleme zur Welt gebracht. „Für stark übergewichtige Frauen birgt aber auch ein Kaiserschnitt hohe Risiken“, sagte Waltraut Merz, Leiterin der Geburtshilfe der Uniklinik Bonn.

Um ein sehr korpulentes Baby ohne Kaiserschnitt zu gebären, seien gewisse Beckenmasse der Mutter notwendig: „Das ist eine knöcherne Struktur, da sind einfach gewisse Grenzen in der Dehnbarkeit gegeben“, erklärte Merz.

Kein heiliger Krieg

Der Name orientiere sich übrigens nicht am sogenannten Heiligen Krieg, sagten die gebürtige Ostberlinerin und ihr aus dem Libanon stammenden Mann. Im Zusammenhang mit Geburt, Leben und Mutterschaft bedeute es, seine Pflicht (gegenüber Allah) zu erfüllen.

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