In der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Freitag bei einem Bombenanschlag sechs Polizisten getötet worden. Das wurde vom Innenministerium mitgeteilt. Zudem wurden drei Polizei-Rekruten verletzt.
Der Anschlag ereignete sich im westlichen Stadtbezirk Talibija. Der Sprengsatz wurde zu einem Zeitpunkt gezündet, zu dem sich wegen des Freitagsgebets in den Strassen Kairos verhältnismässig wenig Menschen aufhielten. Die Polizei riegelte das Gebiet um den Anschlagsort ab und suchte nach möglichen weiteren Sprengsätzen.
Eine Terrorgruppe mit dem Namen Hasm-Bewegung reklamierte in einer Interneterklärung die Tat für sich. Die Hasm-Bewegung hatte sich Anfang Oktober auch zu einem Anschlag auf den ägyptischen Vize-Generalstaatsanwalt bekannt.
Die Regierung wirft ihr vor, mit der islamistischen Muslimbruderschaft verbunden zu sein, die in Ägypten verboten ist. Die Muslimbruderschaft bestreitet aber, für politisch motivierte Gewalttaten verantwortlich zu sein.
Wiederholte Angriffe
Militante Gruppen griffen in der Vergangenheit wiederholt Polizisten und Soldaten an, nachdem das Militär 2013 den gewählten Präsidenten Mohammed Mursi, der aus der Muslimbruderschaft hervorgegangen war, gestürzt hatte. Die meisten Attacken ereigneten sich auf der Sinai-Halbinsel, wo ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv ist.
Laut der Regierung wurden bei Anschlägen von IS-Anhängern bereits hunderte von Polizisten und Soldaten getötet. Auch Regierungsvertreter und Vertreter der Justizbehörden wurden in der ägyptischen Hauptstadt wiederholt attackiert – im November entkam ein Richter, der mit einem der Prozesse gegen Mursi betraut ist, unverletzt, als eine Autobombe gezündet wurde.
Zu den meisten Anschlägen, die in den vergangenen Monaten in Kairo verübt wurden, bekannten sich die kleinen militanten Gruppierungen Lawaa al-Thawra und Hasm.