Im Zentrum von Rio de Janeiro sind am Mittwochabend (Ortszeit) drei Häuser teilweise eingestürzt. Am Donnerstag bargen die Rettungskräfte sechs Leichen. 16 Menschen wurden noch vermisst.
Die Feuerwehr suchte mit Spürhunden weiter nach den Vermissten, wie ein Sprecher sagte. „Wir haben Hoffnung, noch Menschen lebend zu finden.“ Mindestens sechs Verletzte wurden medizinisch behandelt.
Bei den eingestürzten Gebäuden handle es sich um ein 20- und ein zehnstöckiges Hochhaus sowie ein kleineres Gebäude mit drei oder vier Etagen, sagte Bürgermeister Eduardo Paes. Das nahe der Unglücksstelle gelegene historische Stadttheater und das Nationalmuseum der Schönen Künste wurden offenbar nicht beschädigt.
Ein Mitarbeiter der Bauaufsicht sagte dem Fernsehsender Globo, ein Überlebender des Einsturzes sei ein Handwerker, der im eingestürzten Hochhaus gearbeitet habe. Im 16. Stock des Hochhauses seien an zwei Stellen illegale Handwerksarbeiten ausgeführt worden. Diese könnten zum Einsturz geführt haben.
Andere Informationen deuten auf eine Gasexplosion als Ursache für das Unglück hin. Augenzeugen sagten, sie hätten unmittelbar vor dem Einsturz eine Explosion gehört. Über dem Gebiet liege starker Gasgeruch.
Der Bürgermeister hingegen sagte, es habe keine Explosion gegeben. „Der Einsturz ist durch Gebäudeschäden verursacht worden,“ sagte er. „Ich glaube nicht, dass es ein Gasleck gab.“ Die Polizei riegelte das Gebiet ab, und der Strom in der Strasse wurde vorsorglich abgeschaltet.
Der Einsturz der Gebäude hatte Panik verursacht unter den Menschen im historischen Stadtteil um den Cinelandia-Platz, berichtete der Fernsehsender Globo News. 30 Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr aus einem Nachbargebäude evakuiert.