Im Atomstreit mit dem Iran hat die Gruppe der Grossmächte die Bereitschaft zum Dialog erklärt. „Wir suchen nicht den Konflikt“, sagte US-Aussenministerin Hillary Clinton nach einem Treffen mit ihrem deutschen Kollegen Guido Westerwelle am Freitag in Washington.
Die iranische Bevölkerung könne ihr Recht auf eine bessere Zukunft aber nur einlösen, wenn ihre Regierung auf Atomwaffen verzichte. Auch Westerwelle nannte einen Verzicht der Islamischen Republik auf Kernwaffen unverzichtbar. Die Tür zu einem ernsthaften Dialog sei offen.
Der von der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton geleiteten Gruppe gehören die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat USA, Frankreichreich, Grossbritannien, Russland und China sowie Deutschland an. Die Weltgemeinschaft wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der Energiegewinnung insgeheim an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet das.
Die Vereinten Nationen, die USA und die EU haben Sanktionen unterschiedlicher Härte gegen das Land verhängt. Israel, das sich durch das Atomprogramm unmittelbar bedroht sieht, hat eine Militäraktion nicht ausgeschlossen. Eine Entscheidung sei aber in weite Ferne gerückt, betonte Verteidigungsminister Ehud Barak in dieser Woche.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy sieht dagegen die Zeit für die Verhinderung einer Militäraktion schwinden. Sarkozy appellierte an Russland und China, ihre Haltung gegen ein Verbot iranischer Öl-Lieferungen ebenso zu überdenken wie das Einfrieren von Vermögenswerten der iranischen Zentralbank.
„Wer das nicht will, ist für das Risiko eines militärischen Konflikts verantwortlich“, erklärte der französische Staatschef und wandte sich mit den Worten „Wir brauchen Sie“ direkt an Russland und China.