Vor der Südküste der koreanischen Halbinsel hat ein zweitägiges Seemanöver der USA, Südkoreas und Japans unter Beteiligung eines US-Flugzeugträgers begonnen. Nordkorea hat deswegen seine Truppen in Alarmbereitschaft versetzt
Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte am Donnerstag, bei dem jährlichen Manöver gehe es darum, «gemeinsame Such- und Rettungseinsätze zu humanitären Zwecken zu üben». Das Manöver sollte ursprünglich bereits am Dienstag beginnen, wurde aber wegen eines Taifuns verschoben.
Nordkorea hat seine Truppen in Alarmbereitschaft versetzt und am Dienstag vor einer «schrecklichen Katastrophe» gewarnt. Die USA sollten sich bewusst machen, dass Pjöngjang auf «unverhohlene Provokationen» umgehend mit «seiner starken militärischen Macht» reagieren werde. Der Süden rief das Nachbarland zur Zurückhaltung auf.
Die nordkoreanische Führung reagiert regelmässig mit scharfer Rhetorik auf Militärmanöver Südkoreas und der USA in der Region. Auch die Unterzeichnung eines neuen Verteidigungsabkommens von Washington und Seoul in der vergangenen Woche sorgte für harsche Töne aus Pjöngjang.
Experten zufolge will Nordkorea damit die Aufmerksamkeit der USA erregen und diese zurück an den Verhandlungstisch bringen. Die Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm liegen seit Dezember 2008 auf Eis. Der Gruppe gehören Nord- und Südkorea, China, Japan, Russland und die USA an.