Selbstgebauter Holzturm eingestürzt – Verletzte in Jungwacht-Lager

Weil der Zwischenboden eines selbstgebauten Holzturms unter ihrer Last nachgab, stürzten neun Teilnehmer eines Jungwacht-Lagers dreieinhalb Meter in die Tiefe. Dabei wurden zwei Jugendliche leicht bis mittelschwer verletzt.

Die Holzkonstruktion des Turms (Bündner Kantonspolizei) (Bild: sda)

Weil der Zwischenboden eines selbstgebauten Holzturms unter ihrer Last nachgab, stürzten neun Teilnehmer eines Jungwacht-Lagers dreieinhalb Meter in die Tiefe. Dabei wurden zwei Jugendliche leicht bis mittelschwer verletzt.

Ein weiterer Jugendlicher und ein Leiter erlitten leichte Verletzungen. Der Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach Mittag in einem Jungwacht-Lager in Parsonz GR.

Die weiteren fünf Personen kamen mit Schürfungen und Prellungen davon. «Die neun Betroffenen hatten Glück im Unglück», sagte Thomas Hobi, Sprecher der Bündner Kantonspolizei, zu einem Bericht von 20min.ch. Nach dem ersten Eindruck habe die Situation gravierender ausgesehen.

Die zwei Leiter und die sieben Jugendlichen gehören der Jungwacht Ebikon aus dem Kanton Luzern an. Sie standen auf dem Zwischenboden in einem selbstgebauten Holzturm, als einer der beiden Tragbalken unter ihrem Gewicht brach und alle neun mit dem Boden in die Tiefe stürzten.

Zwei Rega-Helikopter im Einsatz

Die zwei leicht bis mittelschwer verletzten 15-Jährigen wurden von der Rega mit zwei Helikoptern ins Kantonsspital nach Chur geflogen. Dort stellte sich heraus, dass die beiden jungen Männer weniger gravierend verletzt wurden als befürchtet.

Einer der Jugendlichen hat laut den Ärzten vermutlich eine Gehirnerschütterung, der andere starke Prellungen. Die beiden Leichtverletzten sind ebenfalls mit Prellungen ins Spital im nahen Savognin transportiert worden.

Im zweiwöchigen Zeltlager befanden sich insgesamt 21 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 18 Jahren sowie 18 Leiter. Die nicht verunfallten Teilnehmer sind unmittelbar nach dem Unfall vom Unglücksort weggebracht und von ihren Leitern betreut worden. Die Eltern der Verunfallten wurden umgehend informiert.

Ob das Lager weitergeführt wird, ist derzeit noch offen. Weshalb es zum Unfall kam, wird von der Staatsanwaltschaft Graubünden und der Kantonspolizei untersucht.

Nicht der erste Unfall

Dies war nicht der erste Unfall in einem Jugendlager. Erst am Sonntag verletzte sich in einem Blauring-Zeltlager in Beringen SH ein 12-jähriger Knabe. Er musste mit der Rega ins Spital gebracht werden. Der Unfall passierte, als der Bub zusammen mit einem Lagerleiter einen Baumstamm zum Lager transportieren wollte.

Tödliche Unfälle in Jugendlagern sorgten 2011 für Schlagzeilen. In einem Pfingstlager des christlichen Jugendverbandes Cevi im Kanton Zürich kam ein 8-jähriges Mädchen auf einer selbst gebauten Seilbahn ums Leben. Wenige Monate später starb im Kanton Freiburg ein 13-jähriger Pfadfinder auf einer Wanderung.

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